Syrien-Krieg: Putin und Erdogan telefonieren
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Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, und Recep Tayyip Erdogan (r), Präsident der Türkei.
© Quelle: Lefteris Pitarakis/AP/dpa
Moskau/Istanbul. Nach dem Tod Dutzender türkischer Soldaten in der nordsyrischen Provinz Idlib haben sich Kremlchef Wladimir Putin und Präsident Recep Tayyip Erdogan besorgt über die Lage gezeigt. Das teilte der Kreml am Freitag nach einem Telefonat der beiden Staatschefs mit.
Bei dem Gespräch sei es darum gegangen, wie die Vereinbarung für die Deeskalationszone in der Rebellenhochburg umgesetzt werden könne. Dazu sollten die Außen- und die Verteidigungsminister ihre Kontakte verstärken, teilte das russische Außenministerium mit.
Der Kreml teilte mit, dass Putin und Erdogan ein baldiges Treffen auf höchster Ebene vereinbart hätten. Details waren zunächst nicht bekannt.
Nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow sollten am Freitag die Verhandlungen von Türken und Russen für einen Ausweg aus der Lage fortgesetzt werden.
Lawrow verteidigt das Vorgehen der Syrer
Der russische Chefdiplomat verteidigte das Vorgehen der syrischen Regierungstruppen in der Provinz. Syrien habe jedes Recht, auf seinem Gebiet gegen Rebellen vorzugehen, betonte er. Russland dagegen habe kein Recht, sich dort einzumischen.
Am Donnerstagabend waren bei einem Luftangriff in Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 weitere verletzt worden. Die Türkei machte die syrische Regierung verantwortlich und startete Vergeltungsangriffe.
Russland hatte zuvor betont, nichts von einem Aufenthalt türkischer Soldaten in der Region gewusst zu haben. Die Soldaten sollen zum Zeitpunkt des Angriffs in dem Gebiet mit der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) unterwegs gewesen sein. Die von Russland so bezeichneten Terroristen sollen zuvor syrische Truppen angegriffen haben. Die Türkei wies das zurück.
Esklation in Idlib
Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in dem Bürgerkriegsland. Die Situation dort war jüngst eskaliert. Die Türkei unterstützt in dem Konflikt islamistische Rebellen.
Mit Russland als Schutzmacht der syrischen Regierung hatte sie ein Abkommen getroffen, um in Idlib eine Deeskalationszone einzurichten, und hatte dort Beobachtungsposten. Eigentlich gilt auch eine Waffenruhe. In den vergangenen Wochen war das syrische Militär mit russischer Unterstützung aber weiter in dem Gebiet vorgerückt.
RND/cle/dpa