Syriens Kurden bitten eigene Regierung um Hilfe gegen die Türkei
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Mitglieder der kurdischen Sicherheitskräfte stehen auf ihrem Fahrzeug vor einem Riesenposter mit Porträts von Kämpfern, die im Kampf gegen den islamischen Staat getötet wurden. Das syrische Militär gab bekannt, dass es die Kontrolle über die von den Kurden gehaltene Stadt Manbij übernommen hat, wo die Türkei mit einer Offensive gedroht hat.
© Quelle: Hussein Malla/AP/dpa
Ankara. Syrische Regierungstruppen sind am Freitag in die von Kurden gehaltene nördliche Grenzstadt Manbidsch eingerückt, die mögliches Ziel einer türkischen Offensive werden könnte. Den Einmarsch verkündete das syrische Militär kurz nachdem die kurdischen Volksschutzeinheiten YPG per Twitter darum gebeten hatten. Die Einwohner Manbidschs hätten das syrische Militär gebeten, in ihre Stadt gekommen, hieß es in dessen Mitteilung. Unklar war, ob US-Truppen, die bislang mit kurdischen Milizionären in Manbidsch und Umgebung patrouillierten, noch dort waren.
Russland, das die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Bürgerkrieg unterstützt, begrüßte die Entwicklung. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, das sei ein „positiver Schritt“, der helfen könnte, „die Lage zu stabilisieren“.
Türkei hat einen Angriff auf Manbidsch angedroht
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien meldete unter Berufung auf ihr Aktivistennetzwerk in Syrien, das syrische Militär habe vor Manbidsch große Truppenteile zusammengezogen. Manbidsch ist Frontstadt zwischen den kurdisch dominierten Demokratischen Kräften Syriens (SDF) im Nordosten und den von der Türkei unterstützten Kämpfern im Nordwesten. Die Stadt liegt noch westlich des Euphrats.
Die Türkei hat einen Angriff auf Manbidsch angedroht, um die YPG zu vertreiben. Ankara betrachtet die YPG als mit der in der Türkei verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK verbundene Gruppe - und damit als Terroristen. Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat wurden SDF und damit auch die YPG bisher von den USA unterstützt. US-Präsident Donald Trump hat nun aber den Rückzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt.
Von RND/dpa