Trump droht mit neuen Sanktionen – Türkei setzt auf europäische Hilfe

Die Flagge der Europäischen Union weht vor einer Moschee – Erdogan setzt im Handelskonflikt mit den USA auf europäische Hilfe.

Die Flagge der Europäischen Union weht vor einer Moschee – Erdogan setzt im Handelskonflikt mit den USA auf europäische Hilfe.

Washington. Der Konflikt zwischen den USA und der Türkei spitzt sich weiter zu. Sollte der unter Hausarrest stehende US-Pastor Andrew Brunson nicht freikommen, verhänge die US-Regierung weitere Sanktionen, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Präsident Donald Trump erklärte unterdessen, die Türkei habe sich nicht als "guter Freund" der USA erwiesen.

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Wegen der Krise zwischen den beiden Nationen war es zu massiven Währungsturbulenzen in der Türkei gekommen. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft deswegen auf das Engagement finanzstarker Investoren. Vier Tage nachdem die türkische Landeswährung Lira wegen des Streits mit den USA auf historische Tiefstände gefallen war, sprach Finanzminister Berat Albayrak am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Tausenden ausländischen Investoren. Am Morgen war die Rede von rund 4000 Teilnehmern aus Europa, den USA und dem Nahen Osten.

Frankreich und Deutschland sichern Türkei Hilfe zu

Albayrak telefonierte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu auch mit seinem deutschen Kollegen Olaf Scholz. Scholz habe betont, dass eine starke türkische Wirtschaft wichtig für Deutschland und Europa sei. Am 21. September wollen Albayrak und Scholz demnach in Berlin zusammentreffen. Vermutlich geht es um die Vorbereitung des Staatsbesuchs von Präsident Erdogan in Deutschland Ende September.

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Die Währungskrise sowie die scharfe Auseinandersetzung mit den USA scheinen die Türkei näher an Europa und vor allem Deutschland heranzurücken. Albayrak habe Scholz für die Unterstützung Deutschlands gedankt, berichtete Anadolu weiter. Er bezog sich damit unter anderem auf Bemerkungen von Kanzlerin Angela Merkel. Merkel hatte sich am Montag besorgt über die Lage in der Türkei geäußert.

Die französische Regierung bestätigte am Donnerstag ebenfalls ein Telefongespräch Erdogans mit Präsident Emmanuel Macron. Macron habe Erdogan versichert, dass Frankreich eine stabile und florierende Türkei wichtig sei. Er werde Erdogan in dieser Hinsicht unterstützen.

Acht Deutsche sitzen noch in türkischen Gefängnissen

Albayrak hatte bereits am Dienstag betont, dass eine Vertiefung der Beziehungen zu Europa und langfristige Zusammenarbeit die beste Antwort auf die Bedrohung durch die USA seien. Noch im vergangenen Jahr war das deutsch-türkische Verhältnis unter anderem wegen der Inhaftierung mehrerer Deutscher in der Türkei zerrüttet gewesen. Die Festnahmen gehen allerdings weiter. Wie am Donnerstag bekannt wurde, war am Mittwoch ein weiterer Deutscher in Haft gelandet.

Nach offiziellen Angaben sind in der Türkei derzeit noch sieben weitere Deutsche aus „politischen Gründen“ in Haft. Darunter ist der 73-jährige Enver Altayli, der am 20. August ein Jahr lang ohne Anklageschrift in Einzelhaft sitzen wird, wie seine Familie der dpa sagte. Es gehe ihm gesundheitlich schlecht.

Von RND/dpa

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