Trump plant Sanktionen gegen die Türkei

Pastor Andrew Craig Brunson, nach anderthalb Jahren Haft aus gesundheitlichen Gründen entlassen, kehrt am 25. Juli in sein Haus in Izmir (Türkei) zurück, wo er unter Hausarrest steht.

Pastor Andrew Craig Brunson, nach anderthalb Jahren Haft aus gesundheitlichen Gründen entlassen, kehrt am 25. Juli in sein Haus in Izmir (Türkei) zurück, wo er unter Hausarrest steht.

Washington. US-Präsident Donald Trump hat wegen der Inhaftierung eines amerikanischen Geistlichen Sanktionen gegen die Türkei angekündigt. Pastor Andrew Brunson sei „ein großartiger Christ, ein Familienmensch und wunderbarer Mensch“, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. Er leide sehr. „Dieser unschuldige Mann des Glaubens sollte sofort freigelassen werden!“ Der Pastor steht wegen Terrorverdacht vor Gericht. Die Türkei wies die Drohung als inakzeptabel zurück.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte über seinen Sprecher mit, die Inhaftierung von Brunson falle unter die Gerichtsbarkeit der unabhängigen türkischen Justiz. Die USA müssten ihre Ansatz überdenken und eine konstruktive Haltung einnehmen, bevor sie ihren eigenen Interessen und der Allianz mit der Türkei schadeten, erklärte der Sprecher Ibrahim Kalin.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu twitterte: „Wir werden niemals Drohungen von irgendjemandem tolerieren. Rechtsstaatlichkeit ist für jeden; keine Ausnahme.“

„Inhaftierung eine Schande“

Kurz vor Trump drohte am Donnerstag bereits US-Vizepräsident Mike Pence der Türkei mit Sanktionen, sollte Brunson nicht freikommen. „Brunson ist ein unschuldiger Mann, es gibt keine glaubwürdigen Beweise gegen ihn“, erklärte er. Trump forderte bereits in der Vergangenheit wiederholt die Freilassung des Geistlichen. In der vergangenen Woche twitterte er, dessen Inhaftierung sei eine Schande. Einer von Brunsons Anwälten ist Jay Sekulow, der Trump in den Russland-Ermittlungen vertritt.

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Der 50-jährige Pastor wurde am Mittwoch aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Er befindet sich seit eineinhalb Jahren in Haft. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis, weil er „im Namen von Terrorgruppen“ Verbrechen begangen haben soll, sowie weitere 20 Jahre wegen Spionage.

Türken unterstellen Brunson Verbindungen zu Fethullah Gülen

Der protestantische Pfarrer wird verdächtigt, Verbindungen zu kurdischen Rebellen und einem Netzwerk des muslimischen Geistlichen Fethullah Gülen unterhalten zu haben, den die türkische Staatsführung für den Putschversuch von 2016 verantwortlich gemacht hat. Der Pastor hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess gegen ihn soll am 12. Oktober fortgesetzt werden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in der Vergangenheit eine Rückkehr des Pastors in seine Heimat mit der Auslieferung Gülens in Verbindung gebracht, der in Pennsylvania lebt. Türkische Anträge auf seine Verhaftung und Auslieferung wurden abgelehnt.

Von RND/AP

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