„Zusammenarbeit mit frischem Elan“: Scholz telefoniert mit Erdogan und lädt ihn nach Berlin ein
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Bundeskanzler Olaf Scholz und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei.
© Quelle: picture alliance/dpa
Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat zur Wiederwahl gratuliert. Dabei betonte der SPD-Politiker nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit vom Montag die enge Verbundenheit Deutschlands und der Türkei, nicht zuletzt als gemeinsame Verbündete im Nato-Militärbündnis.
„Beide waren sich einig, die Zusammenarbeit zwischen beiden Regierungen mit frischem Elan anzugehen und sich früh zu gemeinsamen Schwerpunkten abzustimmen.“ Hebestreit zufolge will man gemeinsam unter anderem an einer guten Entwicklung im östlichen Mittelmeer, bei den aktuell in der Nato anstehenden Entscheidungen sowie am Verhältnis der Türkei zur Europäischen Union arbeiten. Zu diesem Zweck habe der Bundeskanzler Erdogan zu einem Antrittsbesuch nach Berlin eingeladen.
Scholz: „Deutschland und die Türkei sind enge Partner und Alliierte“
Am Wahlabend hatte Scholz getwittert: „Deutschland und die Türkei sind enge Partner und Alliierte - auch gesellschaftlich und wirtschaftlich sind wir stark miteinander verbunden. Gratulation an Präsident Erdogan zur Wiederwahl. Nun wollen wir unsere gemeinsamen Themen mit frischem Elan vorantreiben.“
SPD-Chef Lars Klingbeil hatte den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan dagegen aufgefordert, nach seinem knappen Wahlsieg einen Politikwechsel einzuleiten. „Das Ergebnis der Stichwahl ist keineswegs ein Erfolg für Erdogan“, sagte Klingbeil dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Es zeigt, dass der alte und neue Präsident fast die Hälfte des Landes mit seinem politischen Kurs nicht mehr erreicht.“
Erdogan hatte am Sonntag die Stichwahl gegen Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu für sich entschieden. Internationale Wahlbeobachter kritisierten am Montag, er habe bei der Wahl „ungerechte Vorteile“ gehabt. Erdogan habe etwa öffentliche Mittel zu Wahlkampfzwecken genutzt. Öffentlich-rechtliche Sender hätten den Amtsinhaber zudem deutlich bevorzugt.
RND/dpa/seb