Vitali Klitschko warnt vor dem „schlimmsten Winter seit dem Zweiten Weltkrieg“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/WB5JXY2E5REIDK7KYZVGXR5FJY.jpg)
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko.
© Quelle: IMAGO/NurPhoto
Kiew. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnt angesichts der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur vor dem „schlimmsten Winter seit dem Zweiten Weltkrieg“ in der ukrainischen Hauptstadt. Seitdem habe Kiew so einen „Horrorwinter“ nicht mehr erlebt, sagte Klitschko der „Bild“-Zeitung. „Putin will durch die Angriffe auf die zivile Infrastruktur erreichen, dass die Menschen aus der Hauptstadt fliehen. Aber er erreicht das Gegenteil!“
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
Russland hatte zuletzt mit massiven Raketenangriffen Stromausfälle verursacht, zeitweise waren etwa zehn Millionen Menschen ohne Strom, viele Kraftwerke wurden schwer beschädigt. Die Folgen sind dramatisch: „Wir müssen alle paar Stunden in einzelnen Stadtteilen den Strom abschalten, ansonsten wäre das System überlastet“, so Klitschko. Kiew müsse sich jetzt auch auf das schlimmste Szenario vorbereiten. „Das wäre, wenn es flächendeckenden Stromausfall gäbe und die Temperaturen noch kälter sind. Dann müssten Teile der Stadt evakuiert werden, aber so weit wollen wir es nicht kommen lassen.“
„Wir werden nicht sterben oder fliehen, so wie Putin es möchte“
Russlands Präsident Wladimir Putin wolle „die Menschen terrorisieren, sie frieren lassen, ohne Licht, sodass die Menschen Druck auf Selenskyj machen, aufzugeben“, so Klitschko. Aber das werde nicht passieren. „Mein Eindruck ist: Die Menschen werden nur noch wütender, noch entschlossener. Wir werden nicht sterben oder fliehen, so wie Putin es möchte.“
Auch der Chef des Energieversorgers Ukrenerho, Wolodymyr Kudryzkyj, warnte, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Ukraine nach den massiven Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur auf einen entbehrungsreichen Winter einstellen müssten. „Das Ausmaß der Schäden ist kolossal“, sagte Kudryzkyj am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Praktisch kein Wärme- oder Wasserkraftwerk sei noch intakt.
RND/seb