Säugling stirbt bei Angriff: Russen feuern Raketen auf Entbindungsstation in Saporischschja
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Zu dem Angriff ist es in der Region Saporischschja gekommen (Symbolbild).
© Quelle: ---/Ukrinform/dpa
Bei Russlands nächtlichen Raketenangriffen ist in der Region Saporischschja nach ukrainischen Angaben die Entbindungsstation eines Krankenhauses getroffen worden. „Schmerz überflutet unsere Herzen – ein Säugling, der gerade erst auf die Welt gekommen ist, wurde getötet“, schrieb der Militärgouverneur von Saporischschja, Olexandr Staruch, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Rettungskräfte seien in der Kleinstadt Wilnjansk im Einsatz, dem Ort des Raketeneinschlags. Bilder in den sozialen Medien zeigen Zerstörung und Rauchsäulen an dem Krankenhaus.
Retter konnten die Mutter und einen Arzt aus den Trümmern bergen.
Der Nachrichtenagentur AP zufolge reagierte auch Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits auf den Angriff und warf Russland „Terror und Mord“ vor.
Raketeneinschläge auch in den Regionen Donezk und Dnipropetrowsk
Raketeneinschläge gab es auch in den benachbarten Regionen Donezk und Dnipropetrowsk. In Donezk, wo die russischen Truppen seit Wochen verstärkt angreifen, sprachen ukrainische Behörden von einem Toten und acht Verletzten. In der Region Dnipropetrowsk habe es keine Opfer gegeben. Es seien aber mehr als 30 Geschosse in Ortschaften eingeschlagen, sagte Militärgouverneur Walentyn Resnitschenko.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor neun Monaten haben die Vereinten Nationen (UN) mehr als 6500 zivile Todesopfer, darunter mehr als 400 Kinder registriert. Die tatsächliche Anzahl der getöteten Zivilistinnen und Zivilisten liegt aber sowohl nach Schätzung der UN als auch nach Einschätzung Kiews deutlich höher.
Ukraine richtet über 4000 Versorgungsstationen im ganzen Land ein
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten sollen die Versorgungsstationen Strom, Wärme, Wasser, Internet, Telefon und Medizin kostenfrei zur Verfügung stellen.
© Quelle: Reuters
Ukraine spricht von Terror
Währenddessen spricht die Ukraine angesichts von Gräueltaten russischer Soldaten gegen Zivilistinnen und Zivilisten und Angriffen auf zivile Objekte von Terror. Deshalb versucht Kiew, Russland international als staatlichen Sponsor von Terrorismus verurteilen zu lassen. Die Parlamente von Tschechien, Estland und anderen Ländern haben solche Resolutionen bereits beschlossen. Eine ähnliche Abstimmung steht auch im EU-Parlament in Straßburg an.
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Folgen hätte eine Einstufung Russlands als Terrorstaat vor allem in den USA. Doch die Regierung von Präsident Joe Biden ist vorsichtig damit, Russland in eine Reihe mit Staaten wie dem Iran, Syrien, Kuba und Nordkorea zu stellen. Die juristische Einstufung könnte ein Hindernis sein, wenn es doch zu Verhandlungen und einem Friedensprozess kommen sollte.
RND/hsc/mit dpa