Reporter berichten von glühenden Kugeln

Russische Truppen feuern offenbar Phosphorbomben nahe Bachmut ab

Dieses von Maxar Technologies bereitgestellte Satellitenbild zeigt brennende und zerstörte Gebäude in Bachmut (Archivfoto).

Dieses von Maxar Technologies bereitgestellte Satellitenbild zeigt brennende und zerstörte Gebäude in Bachmut (Archivfoto).

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Bei den heftigen Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut sind bei russischen Angriffen offenbar Phosphorbomben zum Einsatz gekommen. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, wurden am Dienstag­nachmittag in kurzem Abstand zwei solcher Geschosse über einer Straße in unbewohntem Gebiet in der Ortschaft Tschassiw Jar abgefeuert. Die Straße verbindet die Kleinstadt mit dem rund 15 Kilometer entfernten Bachmut.

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Demnach hätten Explosionen kleine glühende Phosphorkugeln freigesetzt, die langsam senkrecht nach unten gefallen seien. Auf beiden Seiten der Straße sei dann Vegetation in der Gesamtgröße eines Fußballfeldes in Brand gesetzt worden, berichtet die Nachrichtenagentur.

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Um Bachmut wird seit Monaten gekämpft. Die auf russischer Seite dort agierende Söldnertruppe Wagner hat die Stadt von Osten, Norden und Süden eingekreist.

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Nach Aussage der Journalistinnen und Journalisten hätte zunächst nicht festgestellt werden können, ob die Angriffe einer Stellung oder einem Lager der ukrainischen Streitkräfte galten. In unmittelbarer Nähe habe ein grüner Lastwagen mit dem Zeichen der ukrainischen Armee geparkt, hieß es. Die nächsten Wohnhäuser würden sich in rund 200 Metern Entfernung von der Einschlagstelle der mutmaßlichen Phosphorbomben befinden.

Der Einsatz von Phosphorbomben und anderen Brandwaffen ist laut den Zusatz­protokollen des Genfer Abkommens seit 1977 verboten, wenn es dadurch zu Kollateralschäden kommen könnte – also Zivilistinnen und Zivilisten getroffen werden. Im Allgemeinen ist der Einsatz aber nicht verboten. Die Ukraine beschuldigt Russland, die Waffen seit Beginn des Angriffskrieges mehrfach gegen die ukrainische Zivilbevölkerung eingesetzt zu haben. Moskau bestreitet die Vorwürfe.

Phosphorbomben bestehen aus einem Gemisch aus weißem Phosphor und Kautschuk und werden als Brandbombe oder aber auch als Nebelkampfstoff eingesetzt. Die Flammen und der Rauch der Bombe können bis zu 1000 Grad heiß werden. Allein der Stoff an sich ist hoch entzündlich.

RND/sz

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