Wegen Neutralität und Kriegsmaterialgesetz

Keine Hilfe für die Ukraine: Schweiz lehnt dänische Panzerlieferungen ab

Wer aus der Schweiz (Foto) und Österreich in den Kreis Rendsburg-Eckernförde einreist, muss für 14 Tage in Quarantäne. Damit soll das Coronavirus eingedämmt werden. Mit seiner Verfügung macht Landrat Rolf-Oliver Schwemer einen Alleingang, denn nicht einmal das Robert-Koch-Institut zählt die beiden Länder zu den Risikogebieten.

Eine Schweizer Fahne weht im Wind.

Dänemark kann vorerst nicht wie geplant schweres Kriegsgerät an die Ukraine liefern. Kopenhagen wollte ursprünglich 20 Radschützenpanzer vom Typ Piranha III an Kiew abtreten. Die Fahrzeuge stammen aus der Schweiz, deshalb benötigte die dänische Regierung grünes Licht aus Bern. Schweizer Medienberichten zufolge lehnte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Anfrage jedoch vor wenigen Tagen ab.

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Dänemark hatte sich beim Kauf der massiv gepanzerten Fahrzeuge, die Soldaten im Gefecht Schutz bieten sollen, verpflichtet, das Kriegsgerät nur mit Erlaubnis der Schweiz weiterzugeben. Das Seco begründet sein Veto mit der Neutralität und dem Kriegsmaterialgesetz. Hiernach dürfen keine Rüstungsgüter in kriegsführende Länder ausgeführt werden.

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Schon vor rund zwei Monaten hatte das Seco Deutschland die Weitergabe von Munition für den Gepard-Panzer an die Ukraine verweigert. Laut Medienberichten hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Schweizer Bundesrat nun gebeten, das Nein zum Munitionsexport erneut zu diskutieren.

Der Druck aus dem Ausland wächst. In der Schweiz will sich der Bundesrat in den nächsten Tagen des Kriegsmaterialgesetzes annehmen und diesbezüglich neu entscheiden. Sowohl in der Bundesverwaltung als auch im Parlament mehren sich Stimmen, die das Dekret lockern wollen – die Schweiz solle unter bestimmten Bedingungen europäischen Staaten die Weitergabe von Schweizer Rüstungsmaterial erlauben, heißt es.

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Die USA rüsten die Ukraine mit fortschrittlichen Raketensystemen auf – unter der Zusicherung, dass damit nicht Russland angegriffen wird.

Dafür setzt sich etwa Pirmin Bischof (Die Mitte) ein. Der Präsident der außenpolitischen Kommission sagte, dass der Bundesrat aktiv werden und seine Praxis korrigieren solle. Auch die grünliberale Fraktionschefin Tiana Moser ist für einen Kurswechsel. Es gehe nicht um direkte Waffenexporte, sondern um Waffen, die die Schweiz bereits an befreundete Demokratien verkauft habe, erklärte die Nationalrätin. „Diese Waffen würden weitergegeben an ein Land, das sich gegen einen Aggressor verteidigt.“

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Sollte dem Munitionsexport aus Deutschland doch zugestimmt werden, hätte dies Auswirkungen auf die Rechtsprechung. Demzufolge hätte dann auch Dänemark die Möglichkeit, erneut einen Antrag auf die Lieferung der Piranha-Panzer zu stellen.

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RND/sz

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