Umweltsenator zu möglichem Gasmangel: Hamburg könnte Warmwasser beschränken
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: Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Hamburg (Archivbild)
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Hamburg. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) schließt für den Fall eines Gas-Notstandes in der Hansestadt eine Begrenzung des Warmwassers für private Haushalte nicht aus. „In einer akuten Gasmangellage könnte warmes Wasser in einem Notfall nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden“, sagte Kerstan der „Welt am Sonntag“. Auch eine generelle Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz käme in Betracht. Es werde in Hamburg schon aus technischen Gründen nicht überall möglich sein, im Fall einer Verknappung von Gas zwischen gewerblichen und privaten Kunden zu unterscheiden, sagte er der Zeitung.
Kerstan: LNG-Terminal frühestens im Mai betriebsbereit
Kerstan erklärte, ein mögliches provisorisches LNG-Terminal im Hamburger Hafen könne frühestens im kommenden Mai betriebsbereit sein. „Wir werden im Laufe des Juli wissen, ob und an welchem Standort ein provisorisches LNG-Terminal in Hamburg machbar ist.“ Das Gas könnte dort voraussichtlich ab Mai 2023 umgeschlagen werden. Die vollständigen Ergebnisse der Standort-Überprüfungen würden im Oktober vorliegen, sagte Kerstan.
Habeck: Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel starten zum Jahreswechsel
Die ersten beiden provisorischen LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen hingegen schon früher fertig sein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht davon aus, dass diese zum Jahreswechsel 2022/2023 in Betrieb genommen werden. Die Bundesregierung habe vier schwimmende Flüssiggasterminals gemietet, sagte Habeck der „Welt am Sonntag“.
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„Zwei Schiffe stehen bereits in diesem Jahr zur Verfügung und sollen zum Jahreswechsel 2022/23 in Wilhelmshaven und Brunsbüttel eingesetzt werden.“ Sein Ministerium arbeite deshalb im engen Austausch mit den Ländern. „Alle klemmen sich hier dahinter, denn wir müssen letztlich ein Tempo vorlegen, dass es so in Deutschland noch nicht gab“, sagte Habeck der Zeitung.
RND/dpa