Lebenslange Haft: Gericht spricht drei von vier Angeklagten schuldig
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Mehr als acht Jahre nach dem Abschuss des Passagierfluges MH17 mit 298 Toten hat ein Strafgericht in den Niederlanden am Donnerstag sein Urteil gegen vier mutmaßliche Täter verkündet.
© Quelle: Peter Dejong/AP Pool/dpa
Amsterdam. Im Prozess um den Abschuss des Passagierflugzeugs mit der Flugnummer MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 sind drei ehemals hochrangige pro-russische Separatisten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das niederländische Strafgericht sah es als erwiesen an, dass sie für den Abschuss der Boeing mit einer russischen Buk-Rakete verantwortlich sind. Ein vierter Angeklagter wurde am Donnerstag freigesprochen.
MH17-Abschuss: Moskau weist jegliche Verantwortung zurück
Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Verurteilten ihre Strafe auch verbüßen werden. Sie sollen sich in Russland aufhalten. Das Land wird sie nach Einschätzung von Experten nicht ausliefern. Moskau erkennt das Gericht nicht an und weist jegliche Mitverantwortung an dem Abschuss zurück.
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Prozess um Abschuss von MH17: Urteilsverkündung vor hunderten Angehörigen
Die fünf Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden verurteilten Russen und ein Ukrainer für den Einsatz der Luftabwehrrakete vom Typ Buk verantwortlich waren, mit der die Boeing abgeschossen wurde. Das Geschütz war dem Urteil zufolge vom russischen Militärstützpunkt Kursk in die Ukraine geliefert und nach dem Abschuss wieder zurück über die Grenze gebracht worden.
Die Boeing der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur abgeschossen worden. Alle Menschen an Bord wurden getötet. Die meisten Opfer kamen aus den Niederlanden, weswegen der Prozess dort stattfand. Mehrere Hundert Angehörige waren bei der Urteilsverkündung im Gericht. Der Prozess dauerte zwei Jahre und acht Monate.
RND/dpa