USA haben Schutzmasken für das Land Berlin abgefangen
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Es wird vermutet, dass die USA eine Mundschutz-Lieferung von China nach Berlin (im Hintergrund) boykottiert hat und sich diese Masken zu eigen gemacht hat.
© Quelle: imago images/Andreas Gora/dpa/RND Montage Behrens
Berlin. Eine US-Firma hat in China eine Schutzmaskenbestellung des Landes Berlin abgefangen und in die USA gebracht. Zuerst berichtete der “Tagesspiegel” unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise davon.
Der Innensenator von Berlin bestätigt, dass eine von der Polizei Berlin bestellte und bezahlte Lieferung von 200.000 FFP-2-Masken, die bei einem US-amerikanischen Hersteller bestellt waren, in Bangkok „konfisziert“ wurden und nicht ihr eigentliches Ziel - Berlin - erreicht haben. Wir gehen im Augenblick davon aus, dass dies im Zusammenhang mir dem Ausfuhrverbot für Masken der US-Amerikanischen Regierung steht, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Wir betrachten das als Akt moderner Piraterie. So geht man mit transatlantischen Partnern nicht um. Auch in globalen Krisenzeiten sollten keine Wildwest-Methoden herrschen. Ich fordere die Bundesregierung auf, bei den USA auf die Einhaltung internationaler Regeln zu drängen“, sagte Berlins Innensenator Andreas Geisel.
Bereits am Donnerstag hatte es mehrere Berichte gegeben, wonach die USA Lieferungen anderer Länder abgefangen hätten. Mehrere französische Politiker warfen US-Amerikanern vor, für Frankreich bestimmte Schutzmasken in großer Anzahl auf einem Flughafen in China für den dreifachen Preis abgekauft zu haben.
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Auch für Kanada bestimmte Schutzmasken abgefangen?
Auch kanadische Medien hatten berichtet, dass die USA für ihr Nachbarland vorgesehene Schutzausrüstung gekapert hätten. Kanadas Premierminister Justin Trudeau wies daraufhin seine Minister für öffentliche Sicherheit und für Verkehr an, den Berichten nachzugehen. Sie müssten sicherstellen, dass die von Kanada georderte Schutzausrüstung auch nach Kanada gelange. Er wisse, dass der Bedarf in den USA groß sei, doch das sei auch in Kanada der Fall, sagte er. Gleichwohl habe DHL Kanada eine Kaperung von Schutzmasken durch die USA dementiert, schreibt “Welt”.
US-Präsident Donald Trump hat eingeräumt, dass die Lagerbestände des Bundes an persönlicher Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegepersonal im Kampf gegen das Coronavirus fast aufgebraucht seien. Das Pentagon erklärte am Donnerstag, die Bundesbehörde für Katastrophenschutz, Fema, habe um die Lieferung von 100.000 Leichensäcken gebeten.
RND/cz/jps/dpa