Vergewaltigungsvorwürfe: UN fordern Untersuchung im Sudan
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Demonstrierende protestieren in einer Straße gegen die Übergangsregierung in dem Land.
© Quelle: Marwan Ali/AP/dpa
Bei Protesten gegen den Putsch im Sudan ist es am Sonntag vermutlich zu Vergewaltigung und Gruppenvergewaltigung gekommen. Die UN-Behörde für Menschenrechte in Genf habe beunruhigende Berichte bekommen, denen zufolge 13 Frauen und Mädchen bei den Demonstrationen in Khartum vergewaltigt worden seien, teilte die Sprecherin Liz Throssell am Dienstag mit. Die sudanesische Regierung kommentierte das zunächst nicht. Die UN-Behörde forderte eine unabhängige Untersuchung.
Im Sudan hatten am Sonntag Zehntausende an verschiedenen Orten protestiert. Sicherheitskräfte gingen gegen Protestteilnehmer vor. Mindestens zwei Menschen wurden getötet, wie der Verband Ärztekomitee Sudan bekannt gab. Mehr als 300 seien verletzt worden. Beim Beschuss der Proteste durch Sicherheitskräfte sollen Frauen auf der Flucht aus der Gegend des Präsidentenpalasts in Khartum sexuell belästigt worden sein, wie Throssell sagte.
Militär seit zwei Monaten an der Macht
Sudanesische Sicherheitskräfte wurden schon früher der sexuellen Gewalt gegen Demonstrantinnen beschuldigt. Bei der Auflösung eines Protestlagers vor dem Hauptquartier des Militärs in Khartum waren nach Angaben des Ärztekomitees und von Betroffenen im Juni 2019 Dutzende Frauen vergewaltigt worden.
Das Militär übernahm am 25. Oktober die Macht. Im November setzte es den von ihm entmachteten Ministerpräsidenten Abdullah Hamduk wieder ein. Die sudanesische Demokratiebewegung fordert, dass die Putschisten die Macht an eine zivile Regierung abgeben.
RND/AP