Vor der Sitzung des Koalitionsausschusses: Sozialverbände fordern gezielte Entlastungen
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Am Samstag berät der Koalitionsausschuss über Entlastungen.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp
Berlin. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat vor der Sitzung des Koalitionsausschusses am Samstag gezielte Entlastungen für einkommensschwache Bürger angemahnt. „Meine große Hoffnung ist, dass der Koalitionsausschuss nicht die groben Fehler aus dem ersten und zweiten Entlastungspaket wiederholt“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Er muss vielmehr die wirksame und zielgenaue Unterstützung derer organisieren, die ohne staatliche Hilfen jetzt nicht mehr klarkommen, statt mit der Gießkanne zu arbeiten.“
Forderung: Grundsicherung um 200 Euro erhöhen
Schneider fügte hinzu: „Der Koalitionsausschuss muss sich endlich konzentrieren auf die unteren 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung und allen Versuchen widerstehen, Preise deckeln zu wollen. Das wäre ein Fass ohne Boden.“ Konkret müsse es um die Erhöhung der Grundsicherung um 200 Euro im Monat und eine dringende Ausweitung der Wohngeldberechtigten von jetzt etwas über 600.000 auf zwei bis drei Millionen Menschen gehen, sagte er. „Dann hätten wir die untersten Gruppen tatsächlich erreicht.“
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, sagte dem RND, das kommende Entlastungspaket müsse zielgerichtet an die gehen, „die nicht mehr wissen, wie sie ihre Energierechnungen oder ihre Lebensmittel bezahlen sollen“. Sie fuhr fort: „Zu unseren Forderungen zählt vor allem die 300-Euro-Energiepauschale für Rentnerinnen und Rentner.“ Aber auch ein dauerhafter Heizkostenzuschuss für einkommensschwache Haushalte oder ein „Wärmekontingent zu einem fairen Preis“ seien sinnvolle Maßnahmen.
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