Vor Ramadan: Afghanische Regierung lässt weitere Taliban frei
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Inhaftierte Taliban warten im Parwam-Gefängnis auf ihre Freilassung (Symbolbild).
© Quelle: ONSC/Office of the National Secu
Kabul. Die afghanische Regierung hat kurz vor Beginn des Fastenmonats Ramadan erneut inhaftierte Taliban freigelassen. 55 Anhänger der militant-islamistischen Gruppe seien am Mittwoch in mehreren Provinzen entlassen worden, schrieb der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates, Dschawid Faisal, am Donnerstag auf Twitter. Die Regierung hat damit fast 500 Taliban auf freien Fuß gesetzt. Die Taliban ließen insgesamt 60 Männer frei.
Regierung in Kabul nicht beteiligt
Der Gefangenenaustausch war als Vorbedingung für innerafghanische Friedensgespräche in ein Abkommen aufgenommen worden, das die USA mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) unterzeichneten. Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr abgelehnt hatten. Bis zu 5000 inhaftierte Taliban sollten im Tausch gegen 1000 von den Rebellen festgehaltene Gefangene freikommen.
Präsident Aschraf Ghani forderte am Donnerstag die Taliban zu einer Waffenruhe auf. Vergangene Woche waren bei gewaltsamen Angriffen auf Regierungstruppen mehr als 100 Sicherheitskräfte gestorben. Auch die UN-Sondergesandte in Afghanistan, Deborah Lyons, forderte ein Ende der Gewalt. Die Waffen müssten zum Schweigen gebracht werden, damit alle Afghanen gemeinsam gegen die Corona-Pandemie kämpfen könnten.
RND/dpa