Wahlen in Schottland: Unabhängigkeitsbefürworter erhalten Mehrheit

Nicola Sturgeon, Erste Ministerin von Schottland und Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP).

Nicola Sturgeon, Erste Ministerin von Schottland und Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP).

London. Bei der Parlamentswahl in Schottland hat die regierende Pro-Unabhängigkeitspartei SNP einen deutlichen Sieg erzielt, die absolute Mehrheit aber knapp verfehlt. Die Schottische Nationalpartei (SNP) von Regierungschefin Nicola Sturgeon kommt im Parlament künftig auf 64 Sitze, wie die Wahlkommission in Edinburgh am Samstagabend mitteilte. Die absolute Mehrheit liegt bei 65 Mandaten.

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Da aber die Grünen, die ebenfalls für die Loslösung vom Vereinigten Königreich eintreten, 8 Mandate erhalten, haben die Unabhängigkeitsbefürworter eine deutliche Mehrheit. Die Wahl galt als Stimmungstest für eine Unabhängigkeit. Sturgeon will Schottland zurück in die EU führen. Die britische Regierung lehnt ein neues Referendum strikt ab.

Sturgeon sagte am Samstagnachmittag, angesichts des Verhältniswahlrechts sei das Ergebnis keine große Überraschung. „Ich habe immer gesagt, dass die Chancen für eine Mehrheit gering sind“, sagte sie.

Johnson nennt Referendum „rücksichtslos“

Johnson schrieb am Samstag in der Zeitung „The Daily Telegraph“, ein weiteres Referendum wäre im „derzeitigen Kontext“ der Coronavirus-Pandemie „unverantwortlich und rücksichtslos“.

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Schottland ist seit 1707 Teil des Vereinigten Königreichs. Bei einem Referendum 2014 lehnten 55 Prozent der schottischen Wähler die Unabhängigkeit ab. Allerdings wollten die meisten bei dem EU-Referendum 2016 abstimmenden Schotten nicht, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt.

„Super Thursday“ in Großbritannien

Beim „Super Thursday“ gab es in Großbritannien Dutzende Wahlen. Die Abstimmungen am Donnerstag in England fielen für die regierenden Konservativen von Johnson größtenteils positiv aus. Sie scheinen von dem erfolgreichen Coronavirus-Impfprogramm profitiert zu haben.

Bei der Parlamentswahl in Wales schnitt die Labour-Partei nach Auszählung aller Stimmen besser ab als erwartet. Die Partei von Regierungschef Mark Drakeford kommt auf 30 der 60 Sitze im Parlament in Cardiff, wie die Wahlkommission am Samstag mitteilte. Damit bleibt sie bleibt an der Macht, wie bereits seit 22 Jahren. Für die absolute Mehrheit im sogenannten Senedd sind 31 Mandate nötig. Bisher hatte Labour 29.

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Die Stimmen bei mehreren Kommunalwahlen in England wurden am Samstag noch ausgezählt. Die oppositionelle Labour Party dürfte auch dort etwas zu feiern haben: Ihre Bürgermeister Sadiq Khan und Andy Burnham dürften in London beziehungsweise Manchester gewonnen haben.

RND/AP

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