Weil die AfD als Verdachtsfall gilt: Rechtsextreme Szene in Thüringen wächst
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Georg Maier (SPD), Innenminister von Thüringen, spricht bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2020. Danach geht die größte Bedrohung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vom Rechtsextremismus aus.
© Quelle: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dp
Erfurt. Das rechtsextremistische Personenpotenzial in Thüringen hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Grund für den Zuwachs von 920 auf 2.180 Männer und Frauen innerhalb eines Jahres seien die Einstufungen des Landesverbands der AfD als „Verdachtsfall“ und der Gruppierung „Der Flügel“ als „erwiesen rechtsextremistisch“, erklärte Innenminister Georg Maier (SPD) am Montag in Erfurt.
Erstmals werde damit der gesamte Landesverband der Thüringer AfD als Verdachtsfall im Verfassungsschutzbericht 2020 dargestellt, sagte er bei dessen Vorstellung.
Mehr politisch rechts motivierte Gewalttaten
Insbesondere die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen hätten im vorigen Jahr gezeigt, dass die größte Bedrohung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung im Freistaat weiterhin vom Rechtsextremismus ausgehe. Gestiegen sei die Zahl der politisch rechts motivierten Gewaltkriminalität auf 62 Fälle (2019: 49).
Damit bestätige sich eine zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft der Rechtsextremisten. Die Szene der sogenannten „Reichsbürger“ verharre mit etwa 740 Personen auf gleichem Niveau.
RND/epd