Zurückhaltung bei genauen Zahlen

Leopard, Marder und Co.: Wie viele Panzer hat Deutschland eigentlich?

Ein Leopard 2 A6 der Bundeswehr steht bei der Panzerbrigade 21 Lipperland in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne im Kreis Lippe.

Ein Leopard 2 A6 der Bundeswehr steht bei der Panzerbrigade 21 Lipperland in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne im Kreis Lippe.

Nach langem Abwägen hat sich Bundeskanzler Scholz für die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine entschieden. Neben der heiklen Frage, ob Deutschland damit zur Kriegspartei werden könnte – Expertinnen und Experten beantworten diese Frage mit Nein –, ging es dabei auch ganz pragmatisch darum, wie groß die Bestände hierzulande überhaupt sind. Denn Deutschland kann nur das liefern, was es selbst hat. Aber wie viele Panzer gibt es hierzulande?

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

So viele Leopard-2-Panzer hat Deutschland

Einige Bestandszahlen gehen aus zum Teil älteren Berichten hervor. Die aktuellen Schätzungen stammen vom International Institute for Strategic Studies (IISS): Demnach befanden sich 2022 insgesamt 321 Leopard 2 im Einsatz, über 200 waren bei der Bundeswehr und der Industrie eingelagert. Bis 2025 hat sich die Bundeswehr zudem zum Ziel gesetzt, den aktiven Bestand auf 328 Leopard‑2-Panzer der neuesten Generation A7V aufzustocken.

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350 Puma-Schützenpanzer, über 800 Transportpanzer Fuchs

Vom „Arbeitstier der Panzer­grenadiere“, dem Schützenpanzer Marder, befanden sich laut eines Berichts zur materiellen Einsatz­bereitschaft der Bundeswehr im Jahr 2017 rund 380 Exemplare in den Beständen. Dieser soll jedoch mittelfristig durch den Schützen­panzer Puma ersetzt werden. Über 350 Puma verfügte die Bundeswehr laut eines Rüstungs­berichts des Verteidigungs­ministeriums im vergangenen Jahr.

Der Bundeswehr stehen aber noch weitere Panzermodelle zur Verfügung. 75 Bergepanzer Büffel waren laut eines Berichts des Magazins „Europäische Sicherheit & Technik“ im Jahr 2018 in den Beständen der Bundeswehr. Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr, teilte im vergangenen Sommer mit, dass die Bundeswehr zudem über 825 Transport­panzer Fuchs verfügt.

Scholz versichert: Sicherheit Deutschlands sei immer im Blick
Visit of the German Chancellor to the country. Buenos Aires, Argentina. Buenos Aires, Argentina. 28th January, 2023. The Chancellor of the Federal Republic of Germany, Olaf Scholz, visited the country. The German Chancellor laid a wreath at the monument to the Liberator Don Josà de San Martin accompanied by Santiago Cafiero, Minister of Foreign Affairs, International Trade and Worship of the Argentine Nation. Buenos Aires Argentina Copyright: xImagoxImages/EstebanxOsoriox EstebanOsorio-7687

Nach der Zusage von deutschen Leopard-2-Panzern an die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz versichert, die Sicherheit Deutschlands „immer im Blick“ zu haben.

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Flakpanzer Gepard und Panzerhaubitze 2000: Bestände im Überblick

Der Flakpanzer Gepard ist nach Angaben der Bundeswehr streng genommen kein Panzer, sondern eine „gepanzerte Selbst­fahr­lafette“. Der Gepard wurde bereits vor zwölf Jahren ausgemustert. 30 Exemplare aus Restbeständen hat Deutschland bereits an die Ukraine geliefert, sieben weitere sollen folgen. Es sind die letzten Modelle des Waffensystems aus Industrie­beständen. Das berichtete der „Spiegel“. Die Panzer­haubitze 2000 gilt wie der Gepard nicht als Panzer. In Deutschland soll es noch 105 Exemplare des Artillerie­geschützes geben.

Bundeswehr hat sicherheits­politische Bedenken

Unklar ist, wie viele Panzer aus dem Bestand überhaupt einsatzfähig sind. So fielen nach Schießübungen im vergangenen Dezember alle beteiligten Puma-Schützenpanzer aus. Im selben Zeitraum berichteten Medien unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des Bundes­verteidigungs­ministeriums, dass von den 105 Panzer­haubitzen nur jede dritte einsatzbereit sei.

Eine Bestätigung der Zahlen zu Panzern in ihren Beständen gibt es von der Bundeswehr nicht – sie sind geheim. Auf Anfrage des Redaktions­Netzwerks Deutschland (RND) teilte ein Sprecher des Heeres lediglich mit, dass die Kenntnis­nahme solcher Informationen durch Unbefugte den „Sicherheits­interessen der Bundesrepublik Deutschland“ schaden könnte. Denn sie ließen Rückschlüsse auf die aktuellen Fähigkeiten der Bundeswehr zu.

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Die Tatsache, dass in der Vergangenheit Zahlen veröffentlicht worden seien, bedeute nicht, dass dies richtig gewesen sei oder „auch heute noch als richtig anzusehen“ sei. Dies gelte umso mehr vor dem Hintergrund einer „verschärften sicherheits­politischen Lage und dem deutschen Beitrag zur Sicherheits­vorsorge im Rahmen der Bündnis­verteidigung“, so der Sprecher.

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