Wulff fordert konstruktive Islam-Debatte

Christian Wulff, ehemaliger deutscher Bundespräsident

Christian Wulff, ehemaliger deutscher Bundespräsident

Hannover. „Darüber müssen wir reden“, sagte Christian Wulff am Montagabend in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai. Laut Umfrage hatten 2010 noch 49 Prozent Wulffs Aussage zugestimmt, 2016 waren es nur noch 34 Prozent. Wulff war vom 30. Juni 2010 bis zu seinem Rücktritt am 17. Februar 2012 Bundespräsident.

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Er habe den Deutschen mit seiner Aussage „extrem viel zugemutet“, räumte der frühere niedersächsische Ministerpräsident ein. Er habe bewusst „den Islam“ gemeint und nicht nur die Muslime. Es gehe um den Bau von Moscheen, die Ausbildung von Imamen und muslimischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Es sei die Aufgabe von Religionen, dass sie den Frieden befördern. Dies gelte auch für den Islam. Daher müsse das Friedliche im Islam gemeinsam herausgearbeitet werden.

Wulff kann Medienangriffen vor seinem Sturz positives abgewinnen

Mit dem Dialog seien aber auch Ansprüche an die Muslime verbunden. Dazu zählten etwa die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder der Schutz der Christen in der Türkei und Ägypten. Wulff: „Wer die Hand reicht, kann auch Kritisches ins Stammbuch schreiben.“

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Den heftigen Medienangriffen gegen ihn vor seinem Sturz kann der ehemalige Bundespräsident heute auch eine positive Seite abgewinnen. Es habe seitdem keinen ähnlich gearteten Angriff auf einen Politiker gegeben, sagte Wulff. Die Medien würde heute vorsichtiger und differenzierter in solchen Fällen berichten und die Unschuldsvermutung stärker in den Vordergrund stellen. Deutschland habe im internationalen Vergleich eine gute Presselandschaft. Für einen qualitativ guten Journalismus müssten die Bürger aber auch einen Preis zahlen.

Von RND/epd

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