Zwei Erzfeinde reden miteinander: Iran bestätigt Dialog mit Saudi-Arabien

Hassan Ruhani, Präsident des Iran. Ein Außenamtssprecher hat bestätigt, dass der Iran Gespräche mit Saudi Arabien aufgenommen hat.

Hassan Ruhani, Präsident des Iran. Ein Außenamtssprecher hat bestätigt, dass der Iran Gespräche mit Saudi Arabien aufgenommen hat.

Teheran. Der Iran hat Berichte über direkte Gespräche mit seinem Erzfeind Saudi-Arabien bestätigt. „Es hat Gespräche gegeben und es ging dabei sowohl um bilaterale als auch regionale Themen“, sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh am Montag. Es sei jedoch noch zu früh, über Ergebnisse zu sprechen.

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„Es ist bekannt, dass wir Gespräche mit den Saudis in jeder Form und auf jeder Ebene stets begrüßt haben“, sagte der Sprecher auf einer Pressekonferenz in Teheran.

Medienberichten zufolge haben sich Vertreter beider Länder in den vergangenen Wochen mindestens zweimal im Irak getroffen. Dies bestätigte auch der irakische Präsident Barham Salih. Teheran hatte die Treffen zunächst nicht bestätigt.

Im Islam gibt es eine Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten. Das sunnitische Königshaus in Saudi-Arabien hat 2016 seine diplomatischen Beziehungen mit dem schiitischen Iran abgebrochen.

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Die beiden Staaten tragen ihre seit Jahrzehnten laufende politische und wirtschaftliche Rivalität in der Region heute vor allem durch regionale Stellvertreterkriege, unter anderem im Jemen und in Syrien, aus.

Versöhnliche Töne

Zuletzt hatten Saudi-Arabien und Teheran eher versöhnliche Töne angeschlagen. Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman hatte im saudischen Staatsfernsehen gesagt, Riad hoffe auf „gute und besondere Beziehungen zum Iran“, wenn Teheran sein „negatives Verhalten“ beende.

Im Iran war daraufhin die Rede von Hoffnungen auf einen konstruktiven Dialog, um die Differenzen auszuräumen. In den Jahren zuvor war der Ton zwischen beiden Seiten deutlich schärfer.

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Türkei nähert sich den Saudis wieder

Auch die Türkei nähert sich den Saudis wieder. Erstmals nach dem Mord an dem saudi-arabischen Regierungskritiker Jamal Khashoggi in Istanbul reist der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Saudi-Arabien.

Bei seinem zweitägigen Besuch werde er seinen saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan Al Saud treffen, teilte das Außenministerium in Ankara am Montag mit. Dabei solle es um die bilateralen Beziehungen und regionale Themen gehen. Cavusoglu soll bis Dienstag in dem Königreich bleiben.

Khashoggi war 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden. Der Fall hatte für Spannungen zwischen den beiden Ländern gesorgt. In der Türkei läuft in dem Zusammenhang seit Juli 2020 ein Prozess gegen 26 saudische Staatsbürger.

Weitere Konflikte

Die Beziehungen zwischen Ankara und Riad werden von einer Reihe weiterer Streitfragen belastet, darunter etwa die Konflikte in Libyen und Syrien. Ende 2020 hatten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der saudische König Salman verkündet, die Beziehungen verbessern zu wollen.

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Die Türkei unterhält vor allem gute Beziehungen zum Emirat Katar, hat aber sonst kaum Verbündete in der Region. Jüngst hatte Ankara nach langer Eiszeit auch die diplomatischen Beziehungen zu Ägypten wieder aufgenommen.

RND/dpa

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