Armin Rohde: “Greta Thunberg ist eine moderne Jeanne d’Arc”

Schauspieler Armin Rohde ist am Freitag (7. Februar) in der ARD-Reihe “Die Inselärztin” zu sehen.

Schauspieler Armin Rohde ist am Freitag (7. Februar) in der ARD-Reihe “Die Inselärztin” zu sehen.

Armin Rohde (64) ist ein deutscher Charakterdarsteller, der als junger Erwachsener am Theater mit seiner Karriere begann und heute in TV- und Kinofilmen zu sehen ist. Mit der Komödie “Kleine Haie” hatte er 1992 als Sportwagenfahrer “Bierchen” seinen Durchbruch. Rohde ist auch neben der Schauspielerei aktiv: 2009 veröffentlichte er seine Autobiografie “Größenwahn und Lampenfieber”, außerdem fotografiert er leidenschaftlich – und zeigt seine Fotoarbeiten auch in Ausstellungen.

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Am kommenden Freitag (7. Februar) ist Rohde im Film “Die Inselärztin: Das Rätsel” zu sehen: Er spielt darin den mürrischen Vater einer der Hauptfiguren. Der Film läuft am 7. Februar um 20.15 Uhr im Ersten.

Armin Rohde, Sie spielen in der neuen Folge der ARD-Reihe “Die Inselärztin” mit, die auf Mauritius gedreht wurde. Der Klimawandel ist heute so präsent wie nie. Treten Sie Flugreisen für Dreharbeiten noch guten Gewissens an?

Ich bin zwar in einer Generation aufgewachsen, in der man übers Klima noch nicht so nachgedacht hat. Ich finde es aber toll, was die junge Generation macht. Nur: Wenn man so eine Geschichte auf Mauritius erzählen will, hat man eigentlich nur die Möglichkeit zu fliegen. Ich weiß, dass die Uhr fünf nach zwölf zählt. Es müssen jetzt radikale Maßnahmen ergriffen werden. Andererseits weiß ich: Es ist kompliziert, in einer Gesellschaft ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem, was getan werden müsste, und dem, was von heute auf morgen realisierbar ist, ohne dass einem die Gegenfraktion bürgerkriegsartig aufs Dach steigt.

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Das sieht man an Greta Thunberg, die gefeiert, aber auch verspottet und gehasst wird.

Ich feiere Greta auch, weil sie für mich eine moderne Jeanne d’Arc ist. Sie ist für mich eine wichtige Lichtgestalt. Dann wiederum muss ich sagen: Wie macht man das, wenn man ein berufstätiger Mensch ist, der hin und wieder irgendwohin muss? Das ist bei meinen Dreharbeiten manchmal logistisch nicht anders zu machen, als dass ich fliege.

Spüren Sie schon Konsequenzen des Klimawandels?

Ja, der Planet bestraft uns dafür, wie wir mit ihm umgehen. Und dann wird die Welt auch noch beherrscht von Irren. Für mich gibt es nur zwei Rassen auf der Welt – die Empathischen und die Nicht-Empathischen; die Freigiebigen und die Gierigen. Das habe ich auch auf Mauritius gemerkt: Da hatten wir einen muslimischen Fahrer, der hat erzählt, sein Nachbar wäre Hindu und wenn er bei dem zu Besuch wäre, das wäre wie in einem anderen Land. Da dachte ich mir: So kann man das auch betrachten, dass man das als Bereicherung empfindet. Aber es ist auch nicht jeder, der kommt, ein prima Mensch. Da gibt es genauso Arschlöcher wie unter allen anderen auch. Da muss man gucken, wie man damit umgeht, ohne die Rechten mit Futter zu versorgen. Es war vielleicht ein Fehler damals von Merkel zu sagen, wir nehmen jeden. Jedes zivilisierte Land schaut sich an: Wen lasse ich rein und warum? Ich mache auch nicht meine Wohnungstür auf und lasse jeden rein. So wie man mit seinem Zuhause umgeht, müsste man auch mit einem Land umgehen. Ich werde Bundespräsident, wenn ich so weitermache. (lacht)

In einer Filmszene schwingen Sie sich an einer Seilrutsche über einen Abgrund. Ihr Sohn ruft: “Dafür bist du doch zu alt.” Fühlen Sie sich mit Ihren 64 Jahren alt?

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Nein, eigentlich nicht. Ich habe in den letzten fünf Monaten zwölf Kilo abgenommen, zehn Kilo kommen noch. Es gab eine Zeit, da habe ich mich alt gefühlt, weil ich zu viel gewogen habe. Seitdem die zwölf Kilo weg sind, habe ich neuen Appetit aufs Leben und kann mich vor meinen eigenen Ideen kaum retten.

Ist unter den Ideen auch eine zweite Autobiografie? Ihre erste haben Sie ja schon mit 53 veröffentlicht.

Das war eigentlich gar nicht als Autobiografie gedacht. Ich wollte ein Buch über den Schauspielerberuf schreiben – und dann meinte der Verlag, wenn ich die ein oder andere Geschichte aus meinem Leben reintun könnte, verkauft sich das besser. Eigentlich müsste ich noch zwei Bücher schreiben: eins, das wirklich biografisch ist, und ein Handbuch über die Schauspielerei, das irgendwann das Standardwerk für den Nachwuchs wird.

Sie haben sich ja hohe Ziele gesteckt.

Zum Kleindenken bin ich inzwischen zu ausgewachsen. In manchen Zusammenhängen ist Bescheidenheit was Feines, und in manchen ist Bescheidensein albern. Ich weiß, was ich kann. Ich mache den Beruf seit 40 Jahren.

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