Collien Ulmen-Fernandes bekam Hauptrollen aufgrund ihrer Hautfarbe nicht
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Die Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes.
© Quelle: Henning Kaiser/dpa
Die Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes („Jersk“, „Die Alm“) hat in der TV‑Branche bereits Rassismuserfahrungen gemacht. Ihr sei von einem Sender bei Gesprächen über eine Rolle mitgeteilt worden, dass man „Leute mit Migrationshintergrund nicht in einer Hauptrolle besetzen könne“, sagte die 41‑Jährige dem Portal „T-Online“. „Ich war zutiefst schockiert“, so Ulmen-Fernandes.
Der Sender habe ihr vor einiger Zeit die Rolle als beste Freundin der Hauptrolle angeboten. „Die Hauptdarstellerin und ich hätten genauso viele Drehtage gehabt. Man bot mir darüber hinaus einen festen Vertrag an, über mehrere Filme, aber eben immer nur als beste Freundin der Hauptrolle oder ähnlich“, so Ulmen-Fernandes. Nach der Frage, warum sie in den Produktionen nie die Hauptrolle spielen sollte, sei ihr dann gesagt worden, dass eine Schauspielerin mit Migrationshintergrund dafür nicht infrage käme.
Ulmen-Fernandes berichtet von Rassismus im Alltag
„Es ist eben leider so, dass meist nur Weiße als sogenanntes ‚Love Interest‘, also die Frau, in die sich der männliche Darsteller verliebt, besetzt werden. Es sei denn, der Migrationshintergrund spielt inhaltlich eine Rolle und man braucht aus Handlungsgründen jemanden Nichtdeutsches“, so die Schauspielerin. Andere Schauspielerinnen mit Migrationshintergrund hätten ihr von ähnlichen Erfahrungen berichtet.
Auch im Alltag mache sie immer wieder Rassismuserfahrungen, so Ulmen-Fernandes. „In meiner Kindheit hatte ich kaum mit Rassisten zu tun. Aber gerade in den letzten Jahren hat das enorm zugenommen. Auch durch die Hasskommentare in den sozialen Medien.“
RND/seb