Schöneberger: Witz über Zigeunersoße geht nach hinten los
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Quatsch mit Soße: Barbara Schöneberger, Moderatorin, steht während der Verleihung des 11. Deutschen Radiopreises auf der Bühne. Ihr Witz über die Zigeunersoße ging nach hinten los.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Ein Witz von Barbara Schöneberger bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises in Hamburg hat in den sozialen Medien für Unmut gesorgt. „Zigeunersoße heißt jetzt: Soße ohne festen Wohnsitz“, hatte die Moderatorin gesagt. Das wurde jedoch vom Fernsehpublikum nicht als witzig goutiert.
Hintergrund ist, dass mehrere Hersteller vor Kurzem bekanntgegeben haben, ihre “Zigeunersoße” umzubenennen. Der Begriff “Zigeuner” ist eine veraltete Sammelbezeichnung für verschiedene Volksgruppen und gilt als diskriminierend. Der Zentralrat der in Deutschland vor allem lebenden Volksgruppen Sinti und Roma nennt den Begriff “eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den meisten Angehörigen der Minderheit als diskriminierend abgelehnt wird”.
Gegenwind für Schöneberger in sozialen Medien
In den sozialen Medien gab es einigen Gegenwind für die 46-jährige Schöneberger nach dem misslungenen Witz. Als “widerlich” wurde der Spruch unter anderem bezeichnet. Der “Focus” berichtete.
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“Beschämend und unwürdig” nannte der Zentralrat der Sinti und Roma die Äußerung der Moderatorin und kam zu dem Schluss: “Antiziganismus ist immer noch Alltag! Vor allem in den Medien. Für Barbara Schöneberger ein Witz, für Sinti und Roma herabwürdigend und tief verletzend.”
Forderung nach Umbenennung in Anwaltsschreiben
Ein Verein Forum für Sinti und Roma hatte vor ziemlich genau sieben Jahren mehrere Zigeunersoßehersteller mittels anwaltlicher Schreiben aufgefordert, die Soße umzubenennen.
RND/big