Wladimir Klitschko: „Der neuen Generation muss ich mich vorstellen“

Wladimir Klitschko ist ab dem 3. Dezember bei „Celebrity Hunted“ zu sehen.

Wladimir Klitschko ist ab dem 3. Dezember bei „Celebrity Hunted“ zu sehen.

Herr Klitschko, es ist sehr ungewöhnlich, Sie mal in einem Reality-Format zu sehen. Wieso haben Sie sich entschieden, bei „Celebrity Hunted“ mitzumachen?

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Klitschko: Genau die Frage hab ich mir auch gestellt, also warum ich da mitmachen soll (lacht). Dann habe ich gesehen: Es handelt sich um ein ganz neues Format im deutschsprachigen Raum, das aber in anderen Ländern schon sehr erfolgreich umgesetzt wurde. Ich war erstaunt, welch hohe Qualität die Produktion hat – das Material sah mehr aus wie ein Film, nicht wie eine Reality-Show. Außerdem ist so ein Katz-und-Maus-Spiel für mich perfekt, weil ich Adrenalin liebe.

Sie sprechen es an: Bei „Celebrity Hunted“ geht es darum, dass Sie und andere Teilnehmer versuchen, sich zehn Tage lang vor professionellen Ermittlern irgendwo in Deutschland zu verstecken. Das ist vermutlich so schon nicht leicht – aber Ihr Gesicht ist im ganzen Land ja bekannt.

Klitschko: Das war auf jeden Fall die erste Challenge, das war nicht einfach. Ich habe viel über den Stand der Digitalisierung gelernt, als ich meinen Plan entwickelt habe, und wie weit wir damit in Deutschland doch schon sind. Man muss sich klarmachen: Sobald man raus ist aus dem eigenen Haus, kann man beobachtet oder gefilmt werden. Mir war vorher nicht bewusst, wie weit es mit CCTV und Gesichtserkennung ist.

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Gibt es eigentlich Orte, an denen Sie sich unerkannt bewegen können?

Klitschko: Also unter Tage ging das (lacht). Ansonsten ist das vom Land abhängig. Für meinen Bruder ist es noch schwerer, weil er als Politiker täglich in den Medien ist. Ich bin seit 2017 nicht mehr aktiv im Boxen und merke langsam, dass ich etwas weniger erkannt werde. Als wir die Werbegesichter von Milchschnitte waren, war das ganz anders (lacht). Jetzt wächst eine neue Generation heran, die die Kämpfe nicht mehr geschaut und die Werbung nicht gesehen hat. Bei der jüngeren Generation muss ich mich neuerdings tatsächlich vorstellen (lacht).

Für „Celebrity Hunted“ sind Sie quer durch Deutschland gereist. Sie sind das Reisen gewöhnt, weil Sie zwischen Deutschland und der Ukraine pendeln. Wie haben Sie das während der Pandemie gehandhabt?

Klitschko: Man sieht ja in der Show, wie ich mich fortbewege. Mit dem Hubschrauber, damit war ich auch in der Pandemie teilweise flexibler.

Wenn wir mal auf Ihre Karriere als Profiboxer zurückblicken: Wären Sie in diesem Jahr noch aktiver Boxer gewesen, hätten Sie vermutlich auch zeitweise ohne Zuschauer boxen müssen. Wie sehr lebt der Profisport von den Zuschauern?

Klitschko: Ich habe das Publikum ausgeblendet, um fokussiert zu bleiben. Wenn du in einer Halle mit 15, 20.000 boxst, fühlt sich das manchmal sehr nah an. In einem Stadion hingegen kannst du das Publikum zwar spüren, den Einzelnen aber nicht gut sehen. Prinzipiell ist Publikum aber immer wichtig. Deswegen habe ich selbst im Trainingslager immer dafür gesorgt, dass wir bei Sparringsrunden Publikum dabei hatten. Je näher man an der Realität trainiert, desto besser ist man auf den Wettkampf vorbereitet.

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Das Ende Ihrer Profikarriere liegt mittlerweile schon vier Jahre zurück. Wie oft trainieren Sie heute noch?

Klitschko: Ich bin jedem Tag im Training, das ist für mich wie Zähneputzen.

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Wenn man Ihnen heute sagen würde: In sechs Monaten ist der nächste Kampf – wären Sie fit genug oder ist da noch Luft nach oben?

Klitschko: Da ist noch viel Luft nach oben, aber klar, ich könnte das immer noch.

Denken Sie manchmal noch an ein Comeback?

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Klitschko: Für mich gibt es kein Comeback im Sport, um einen Kiefer zu brechen. Um einen Rekord zu brechen vielleicht schon. Aber da fließt noch so viel Wasser die Elbe runter …

Was für einen Rekord meinen Sie genau?

Klitschko: George Foreman war bei seinem letzten Kampf 45 Jahre und zehn Monate alt. Ich möchte nicht mit 45 Jahren und elf Monaten noch mal antreten. Da muss es schon etwas Abstand geben, ich bin ja gerade erst 45.

Also sehen wir Sie in fünf Jahren im Ring?

Klitschko: In den nächsten fünf Jahren ist alles möglich. Ein sportliches Comeback ist das aber nicht, ich habe da schließlich alles erlebt. Aber ein einmaliges Spektakel schließe ich nicht aus. Zumindest lüge ich mich jeden Morgen selber an, dass ich noch mal antreten werde (lacht) – das motiviert mich.

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Klitschkos Tochter Kaya boxt bereits

Sie müssten doch eigentlich längst nicht mehr arbeiten. Warum tun Sie es trotzdem noch?

Klitschko: Ich möchte ein Beispiel sein. Ein Beispiel dafür, dass man nur lebt, wenn man sich bewegt. Wenn man stehen bleibt, fällt man zurück. Stillstand ist wie der Tod. Ich will nicht nur körperlich in Bewegung bleiben, sondern auch im Kopf – und meine Erfahrungen und mein Wissen an andere weitergeben. Deswegen habe ich auch die „F.A.C.E. The Challenge“-Methode (Klitschkos Expertise-Transfer, um private und berufliche Herausforderungen zu meistern, Anmerkung der Redaktion) entwickelt.

Ihre Tochter ist mittlerweile sechs Jahre alt. Wie sieht es bei ihr mit dem Boxtalent aus?

Klitschko: Ich würde Ihnen jetzt gern ein Foto zeigen (lacht). Es gibt zwei Hobbys bei meiner Tochter. Erstens: Pferde. Alle Mädchen lieben das, auch wenn ich nicht weiß, warum. Zweitens: boxen. Auch wenn ich nicht weiß, woher das kommt (lacht)

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Und Sie sind bei beiden Hobbys dabei?

Klitschko: Ich mache natürlich beides mit (lacht). Wie wäre das für Sie, wenn Ihre Tochter sagt: „Ich möchte auch Boxerin werden“? Ich hoffe, dass es nicht so kommt. Aber das kann ich nicht beeinflussen. Wie auch immer sie sich entscheidet – ich unterstütze das, was sie liebt.

„Celebrity Hunted“ läuft ab dem 3.12. bei Amazon Prime.

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