Zu wenig nachhaltig: Model Stefanie Giesinger kritisiert Modewelt

Stefanie Giesinger hält die Modewelt für zu wenig nachhaltig.

Stefanie Giesinger hält die Modewelt für zu wenig nachhaltig.

Seit dem Gewinn von Heidi Klums Castingshow “Germanys Next Topmodel” vor sechs Jahren hat sich Stefanie Giesinger vom Nachwuchsmodel zu einer festen Größe auf dem deutschen Modemarkt entwickelt. Erst im April stellte die 24-Jährige, der fast vier Millionen Fans bei Instagram folgen, ihre eigenes Label vor, mit dem sie sich vermehrt auf nachhaltige Mode konzentriert. Im Rahmen des Greentech-Festivals in Berlin präsentierte Giesinger zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem ehemaligen Youtuber und englischen Model Marcus Butler, die neue Kollektion ihres Labels Nu-In. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal “Watson” sagte Giesinger jetzt, dass die Modeindustrie in Sachen Nachhaltigkeit noch ein “schrecklicher Ort” sei.

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Wie es zu dieser Meinung kommt, macht Giesinger in dem Interview deutlich. Erst im Verlauf ihrer Karriere habe sie angefangen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Mode auseinanderzusetzen. Der finale Auslöser, jetzt selbst mit einer Marke auf nachhaltige Mode zu setzen, sei während einer krankheitsbedingten Auszeit gekommen, sagt das Model. Giesinger leidet am sogenannten Kartagener-Syndrom, auch Malrotation genannt, einer Störung der Drehung von Dünn- und Dickdarm. “2018 hatte ich eine sehr schwere OP – ich habe ja die Krankheit Malrotation – und musste mehrere Monate zu Hause liegen. Ich hatte also Zeit, meine Karriere und mich aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich habe realisiert, in welcher Industrie ich arbeite und was ich unterstütze.” Das Ergebnis: Gerade in der Frage nach Nachhaltigkeit stelle die Modeindustrie nichts Gutes an.

Vorbildfunktion für junge Menschen

Giesinger sieht sich selbst als Vorbild vieler junger Menschen. Ihre große Reichweite in den sozialen Medien unterstreiche das. Die Gründung einer eigenen Modemarke zusammen mit ihrem Freund stand schon vor ihrer Auszeit an, sagte sie im Interview. “Und ich habe darauf bestanden, dass sie nachhaltig ist”, so Giesinger. Dennoch habe es dafür zunächst Kritik gegeben, weil die Materialen für die Kleidung zu Beginn nicht nur aus recycelten Materialen, sondern auch aus neuem Polyester produziert wurde. “Ja, anfangs haben wir recyceltes Material gemischt mit neuem Polyester, was ein Riesenfehler war – wir sind nicht stolz darauf, aber jeder macht mal Fehler”, so das Model. Grund dafür sei die Corona-Krise gewesen. Die Fabrik habe das eigentliche Material nicht mehr beziehen können.

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Als Unternehmerin nimmt Giesinger nun eine neue Rolle ein. Eine, in der sie sich zunächst durchsetzen musste. “Man wird immer ein bisschen belächelt, vor allem, wenn man Unternehmerin ist oder sein möchte. Das ist leider immer noch ein Riesenunterschied zu einem Mann. Aber generell ist mir das total egal”, gibt sie sich gegenüber “Watson” selbstbewusst. Und das Thema Nachhaltigkeit soll auch in Zukunft auf Giesingers Agenda stehen. Eine Idee hat sie bereits, sagt die Veganerin: “Vegane Snacks, die aber auch nachhaltig sind, zu guten Konditionen hergestellt wurden und die nicht um die halbe Welt gereist sind, bevor sie bei uns auf dem Teller landen.”

RND/vag


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