Bundespolizei wird durch privaten Anbieter ersetzt

Flughafen Frankfurt übernimmt Sicherheitskontrollen künftig selbst

Am Flughafen Frankfurt übernimmt bald ein privater Dienstleister die Sicherheitskontrolle.

Am Flughafen Frankfurt übernimmt bald ein privater Dienstleister die Sicherheitskontrolle.

Frankfurt/Main. Als erster Flughafenbetreiber in Deutschland übernimmt Fraport zum Jahreswechsel die Sicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen selbst. Bisher war die Bundespolizei für die Abfertigung von Fluggast- und Handgepäckskontrollen zuständig, künftig vergibt Fraport die Aufgabe an private Dienstleister. Mit der Umstellung hofft der größte deutsche Airport auf kürzere Wartezeiten, effektivere Abläufe und mehr Pünktlichkeit, heißt es. Bundesinnenministerium und Bundespolizei geben aber die Richtlinien für Kontrollen vor.

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Silke Zöller, Sprecherin des Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) sagte: „Die Fraport ist einfach näher dran und kann die verschiedenen Informationen etwa aus dem Flugplan besser bündeln.“ Dennoch: Das größte Problem für die Unternehmen wird weiterhin sein, genug Arbeitskräfte für den Job zu finden.

Deutsche Flughäfen hinken bei der Sicherheitskontrolle hinterher

Frankfurt wie auch andere deutsche Flughäfen waren schon vor Corona beim Tempo der Kontrollen im europäischen Vergleich stark ins Hintertreffen geraten. Mit 80 Passagierinnen und Passagieren pro Stunde schafften die veralteten Frankfurter Linien nicht einmal die Hälfte des Durchsatzes, wie er beispielsweise am internationalen Drehkreuz Schiphol in Amsterdam erreicht wurde.

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Welche Auswirkungen der Wechsel für das Personal hat, ist noch unklar. „Fraport hat ein hohes Interesse, dass die ganze Sache erstmal funktioniert“, sagte Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft Verdi, der die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten koordiniert. Nachdem flächendeckend Stundenlöhne von 20 Euro durchgesetzt wurden, sind die nächsten Ziele mehr Vollzeitverträge und verbindliche Zuschläge.

Neue Technik soll Sicherheitskontrollen beschleunigen

Hoffnung auf reibungslosere Abläufe macht zudem neue Technik. Schon im ersten Quartal des Jahres sollen sieben neuartige CT-Scanner eingesetzt werden, bei denen Flüssigkeiten und elektronische Geräte nicht mehr aus dem Handgepäck genommen werden müssen. Die Geräte können feste und flüssige Sprengstoffe erkennen, damit wird die zur Terrorabwehr eingeführte Regelung von Flüssigkeitsbeschränkungen im Handgepäck 2006 obsolet.

Dass die Kontrollen für die Luftsicherheit weiterhin wichtig sind, zeigt die Statistik aus 2021: Rund 150.000 verbotene Gegenstände wurden gefunden, dazu wurden 17.000 Menschen entdeckt, nach denen gefahndet wurde. 1500 Haftbefehle wurden daraufhin vollstreckt.

RND/msk/dpa

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