Fahrrad im Fernverkehr

Kein Platz fürs Fahrrad im Zug: So will die Deutsche Bahn gegen­steuern

Reisende steigen im Hauptbahnhof in das Fahrradabteil einen IC Doppelstockwagen ein.

Reisende steigen im Berliner Haupt­bahnhof in das Fahrrad­abteil eines IC-Doppelstock­wagens ein.

Ob für den Wochenend­ausflug oder einen längeren Urlaub: Reisen mit dem Rad liegen voll im Trend. Wer im Urlaub mobil und flexibel reisen möchte, kann das eigene Rad im Zug mitnehmen. Das ist umwelt- und klima­freundlich, aber längst nicht immer komfortabel.

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Nicht alle Züge haben Fahrrad­stellplätze

Denn die Fahrrad­mitnahme ist nicht in allen Fern­verkehrs­zügen der Deutschen Bahn möglich. Fahrrad­stellplätze gibt es zwar in allen IC- und EC-Zügen, im ICE aber nur in den neueren Zügen.

Und auch dort sind die Plätze sehr begrenzt. Der ICE T etwa verfügt über drei Fahrrad­stellplätze, der ICE 4 über acht. Pro Tag gibt es im Fern­verkehr insgesamt rund 4000 Fahrrad­stellplätze, erklärt ein Sprecher der Deutschen Bahn gegenüber dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND).

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Ein überfülltes Fahrradabteil im Zug von Stralsund nach Berlin (Archivfoto).

Ein überfülltes Fahrrad­abteil im Zug von Stralsund nach Berlin (Archivfoto). So sieht es zu beliebten Zeiten und auf beliebten Ausflugs­strecken oftmals aus.

Bahn erweitert das Angebot bis 2025

Vor allem in den Sommer­monaten seien die sehr beliebt. Wer sich spontan für eine Zugreise mit dem Rad entscheidet und nicht Monate im Voraus einen Stell­platz reserviert hat, hat daher aktuell oft keine Chance, kurz­fristig einen freien Platz zu ergattern. Die Bahn erweitert deswegen ihr Angebot für die Fahrrad­mitnahme.

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„Die Fern­verkehrs­flotte wird bis 2025 zu knapp 65 Prozent über Fahrrad­stellplätze verfügen“, erklärt der Bahn­sprecher gegenüber dem RND. Demnach sollen Fahr­gäste künftig auf fast allen Verbindungen im Fern­verkehr das Rad mitnehmen können.

„Gerade auf den Haupt­achsen mit großer Nach­frage wird das Angebot durch die neuen ICE-3-Neo- und ICE-4-Züge mit je acht Stell­plätzen kontinuierlich ausgeweitet und so die Flexibilität bei der Fahrrad­mitnahme sukzessive weiter erhöht.“

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So finden Fahr­gäste Züge mit Fahrrad­mitnahme

In welchen Fern­verkehrs­zügen eine Fahrrad­mitnahme möglich ist, können Reisende sich auf der Webseite der Bahn oder in der DB-App anzeigen lassen. In der Reise­auskunft können sie unter „Optionen“ das Kästchen „Nur Verbindungen zur Fahrrad­mitnahme anzeigen“, beziehungsweise in der App „Fahrrad­mitnahme möglich“ anwählen. In der Verbindungs­suche werden dann verfügbare oder ausgebuchte Plätze angezeigt.

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Anders als Sitz­plätze, die Fahr­gäste in der Regel freiwillig reservieren können, ist eine Stellplatz­reservierung für das Fahrrad Pflicht. Die Bahn rät Reisenden, früh­zeitig einen Platz zu reservieren. Bis zu sechs Monate vor dem Reise­datum ist das möglich – „spätestens jedoch bis zur plan­mäßigen Abfahrts­zeit am Start­bahnhof des Zuges“, so der Bahn­sprecher.

Sollte es keinen freien Stell­platz mehr geben, könne sich der Fahr­gast an den „personen­bedienten Verkauf“, also an das DB-Reisezentrum, DB-Agenturen oder an die DB-Hotline wenden, um eine alternative Verbindung zu finden.

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Fahrrad­mitnahme im Zug: Das gilt im Nahverkehr

Wenn die Stellplatz­reservierung zusammen mit der Fahrrad­karte gebucht wird, ist sie kostenfrei. Wird sie nachträglich gekauft, kostet sie 4 Euro. Für die Fahrrad­karte innerhalb Deutschlands zahlen Reisende 8 Euro ohne Bahncard, 5,40 Euro mit Bahncard 25 oder 50 und mit der Bahncard 100 ist sie kostenfrei.

Laut Bahn gilt die Fahrrad­karte in der Regel für die gesamte Reise­verbindung – auch im Nahverkehr. „Auch dort, wo die Mitnahme von Fahrrädern grundsätzlich möglich ist, können wir als DB aber nicht immer garantieren, dass die Fahrrad­mitnahme bei jeder Fahrt mit unseren Zügen umsetzbar ist“, sagt der Bahn­sprecher.

9‑Euro-Ticket: Fahrrad­mitnahme ist manchmal gratis

Abhängig sei das von der jeweiligen Auslastung des Zuges. Besonders auf beliebten Strecken in die Urlaubs­gebiete wird es häufig eng im Fahrrad­abteil. Mit dem Start des 9‑Euro-Tickets dürfte sich das Problem in den Sommer­monaten verschärfen.

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Zahlreiche Fahrgäste steigen aus einem Regionalzug aus. Mit dem Start des 9‑Euro-Tickets könnten die Züge in den Sommer­monaten sehr voll werden.

Zahlreiche Fahrgäste steigen aus einem Regionalzug aus. Mit dem Start des 9‑Euro-Tickets könnten die Züge in den Sommer­monaten sehr voll werden.

Die Fahrrad­mitnahme ist zwar nicht generell im 9‑Euro-Ticket enthalten. Stattdessen gelten in jedem Bundes­land eigene Regeln, ob und wie viel die Mitnahme zusätzlich kostet. Trotzdem warnt die Deutsche Bahn: „Bitte beachten Sie: Von Juni bis August werden die Züge sehr voll werden, daher kann die Mitnahme Ihres Fahrrads nicht garantiert werden.“

Busse könnten das Angebot für Radfahrer ergänzen

Insgesamt könne die DB Regio laut Bahn­sprecher täglich rund 220.000 Fahr­räder befördern. Um mehr Platz für Räder zu schaffen, setzt die Bahn in Regionen mit besonders viel Fahrrad­tourismus in den Sommer­monaten teilweise zusätzliche Fahrrad­wagen und Sonder­züge ein.

An Stationen, an denen erfahrungs­gemäß viele Radfahrerinnen und Radfahrer einsteigen, helfen außerdem zusätzliche Service­kräfte als Fahrrad­lotsen dabei, die Räder gleichmäßig auf den Plätzen im Zug zu verteilen. Und: „Wir denken auch über Busse mit Fahrrad­anhängern nach, die auf solchen Strecken zusätzlich zu den Regional­zügen zum Einsatz kommen können“, so der Bahn­sprecher.

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