Globetrottel statt Globetrotter

Sieben Fettnäpfchen, die Reisende in Urlaubsländern vermeiden sollten

In Deutschland ist der „Daumen hoch“  Ausdruck des Gefallens. Im Orient heißt die Geste „verpiss dich“.

In Deutschland ist der „Daumen hoch“ Ausdruck des Gefallens. Im Orient heißt die Geste „verpiss dich“.

Berlin. Endlich wieder unterwegs, in fremde Kulturen eintauchen und so richtig entspannen: Der Sommer 2022 war und ist wieder ein echter Reisesommer. Doch Achtung! Was hierzulande nicht der Rede wert ist, kann anderswo zu Irritationen führen. Eine Auswahl an Fettnäpfchen, in die wir im Ausland schnell hineintreten:

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Handschlag oder Küsschen? Umarmung oder Verbeugung? Oder nur ein leichtes Nicken? Die Auswahl ist groß und falsche Entscheidungen bei der Begrüßung lassen sich nur schwer wieder ausgleichen.

Ein Handschlag zur Begrüßung ist im Urlaub nicht immer ideal

Ein wunderbares Beispiel dafür war der „Bow-Shake“ des damaligen US-Präsidenten Barack Obama: Bei seiner ersten Begegnung mit dem japanischen Kaiser im Jahr 2009 streckte er die rechte Hand zum Handschlag aus und verbeugte sich gleichzeitig - ein echter Fauxpas, den der Kaiser mit einem Lächeln quittierte.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Im Ausland bekannt sind Deutsche für den „Knochenbrecher“-Handschlag. Nur: Damit hinterlässt man keinen guten Eindruck, sondern allenfalls Druckstellen beim Gegenüber.

Diese Gesten können bei Reisen falsch verstanden werden

Ausufernde Gesten gelten in vielen Ländern nicht nur als irgendwie ungehobelt, sie sind auch oft missverständlich. Wer weiß schon, dass die „Daumen hoch“-Geste in Deutschland und den USA zwar „spitze“ bedeutet, in diversen Ländern des Orients jedoch einem ordinären „Verpiss dich“ entspricht (das ist noch die schöne Formulierung) und in Israel als Zeichen der Prostitution gilt?

Oder dass die Halsabschneider-Geste in Polen und Russland mit „sturzbesoffen“ übersetzt wird? Und das sind nur zwei Beispiele von vielen Situationen, in denen Gestik zu Missverständnissen führt.

Vorsicht mit unbedachter Gestik: Bei uns sind das drei unverfängliche Handzeichen, die aber in anderen Ländern Menschen übel aufstoßen können.

Vorsicht mit unbedachter Gestik: Bei uns sind das drei unverfängliche Handzeichen, die aber in anderen Ländern Menschen übel aufstoßen können.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Fettnäpfchen Trinkgeld: Diese Fehler sollten Reisende vermeiden

Mit der deutschen Zehn-Prozent-Regel liegt man zwar in vielen Ländern richtig, aber eben nicht überall. In den USA beispielsweise, wo die Angestellten auf die Trinkgelder angewiesen sind, darf es auch doppelt so viel sein.

In anderen Ländern, wie Singapur oder Japan, sind Trinkgelder überhaupt nicht üblich und werden schlicht nicht angenommen, denn guter Service ist selbstverständlich. Drückt man das Trinkgeld der Bedienung auch noch gönnerhaft in die Hand, ist der Fettnapf perfekt. Besser ist: nach dem Zahlen diskret auf dem Tisch liegen lassen.

In den USA darf es beim Trinkgeld gerne etwas mehr sein.

In den USA darf es beim Trinkgeld gerne etwas mehr sein.

Vorsicht beim Toilettengang: Das gilt es im Ausland zu beachten

Es gibt Bedürfnisse, die sind international gleich. Dies gilt aber nicht für deren Umsetzung: Wieso steht also auf einer thailändischen Toilette ein Eimer in der Ecke? Fürs Klopapier natürlich. Wer ihn nicht nutzt, verursacht eventuell peinliche Überschwemmungen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Und was macht man, wenn es keine Schließvorrichtung an der öffentlichen Toilette gibt? Vor dem Betreten klopfen natürlich, und nicht mit Schwung hineinfegen.

Einer der schönsten Fettnäpfchen-Vorlagen weltweit sind die japanischen Toilettenschuhe, die beispielsweise im Restaurant vor dem stillen Örtchen warten. Man trägt sie - der Name ist Programm - aus hygienischen Gründen auf der Toilette, und nur dort. Natürlich vergessen westliche Besucher regelmäßig, sie wieder gegen reguläres Schuhwerk auszutauschen und schlappen damit zurück an den Tisch, zum großen Ekel der japanischen Gäste.

Gut möglich, dass besagter Toilettenschuhträger auch noch durch einen großen Fleck auf der Hose auffällt, weil er auf der Suche nach der Spülung (Achtung, japanische Beschriftung!) den Knopf für die Po-Dusche erwischt hat.

Vor der Rückkehr an den Tisch unbedingt wieder ausziehen: In Japan sind Toilettenschuhe etwa in Restaurants üblich.

Vor der Rückkehr an den Tisch unbedingt wieder ausziehen: In Japan sind Toilettenschuhe etwa in Restaurants üblich.

Deutsche Pünktlichkeit – wo sie erwünscht ist und wo nicht

Nette Leute kennen gelernt und im Ausland sogar auf eine Party eingeladen worden? Prima! Jetzt heißt es, die richtige Ankunftszeit zu finden. Wer in Brasilien oder Indien pünktlich erscheint, hat gute Karten, die Gastgeber im Feinripp-Unterhemd oder mit Lockenwicklern zu erwischen - und danach einige Zeit alleine rumzusitzen. Denn bis zu eine Stunde Verspätung ist Standard.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Hat man diese Lektion gelernt und wendet sie bei einer Dinner-Einladung in Schweden oder in der Schweiz an, gibt es allerdings kaltes Essen und angefasste Gastgeber. Besser ist: vorher diskret erkundigen, wie der Begriff „pünktlich“ lokal ausgelegt wird.

Auf Deutsch im Urlaub lästern? Lieber nicht

Natürlich macht es Spaß, sich über die Erlebnisse im Urlaubsland zu unterhalten. Oder auch mal eine Runde abzulästern, wenn nicht immer alles reibungslos funktioniert. Was die meisten deutschen Reisenden aber gnadenlos unterschätzen, ist die Zahl derer, die im Ausland Deutsch lernen - und ergo auch verstehen.

Da mag man in Italien, Belgien oder Holland zurückhaltend sein, wenn es darum geht, die komplizierte deutsche Grammatik selbst anzuwenden. Das heißt aber nicht, dass ätzende Bemerkungen über Land und Leute nicht verstanden werden. Entgegen aller Vorurteile gibt es sogar in Frankreich jede Menge Menschen mit soliden Grundkenntnissen in der Fremdsprache Deutsch.

Vorsicht mit den Händen und Füßen in Asien

Das Kleingeld schnell mit der linken Hand aus der Hosentasche gekramt und bezahlt? Im Orient und in Indien ist das ein Fauxpas, die linke Hand gilt hier als unrein. Logisch kommt die linke Hand daher auch bei Tisch nicht zum Einsatz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In Thailand wiederum sollte man niemandem, auch keinen Buddha-Statuen, die nackten Füße entgegenstrecken - und einen davonflatternden Geldschein lieber nicht mit einem beherzten Fußtritt aufhalten. Denn darauf ist der König abgebildet, dies könnte als Majestätsbeleidigung gewertet werden.

RND/dpa

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken