Sind Tausende Osterurlauber trotz des Lockdowns illegal an der Ostsee?
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Zahlreiche Ausflügler kamen am 31. März an den Ostseestrand von Warnemünde.
© Quelle: imago images/Fotoagentur Nordlicht
Urlaub in Deutschland ist derzeit nicht möglich – in Mecklenburg-Vorpommern dürfen nicht einmal Tagestouristen aus anderen Bundesländern einreisen. Trotzdem befürchten die Behörden, dass Tausende Osterurlauber illegal angereist sein könnten, das berichtet die „Ostsee Zeitung“. Demnach seien zuletzt vor allem viele Caravans und Wohnwagen mit fremden Kennzeichen aufgefallen.
Wohnwagen an der Küste werden kontrolliert
Polizei und Ordnungsämter wollen an den Feiertagen nun verstärkt kontrollieren. In Boltenhagen etwa sollen die Stellplätze für Wohnmobile täglich überprüft werden, sagte Bürgermeister Raphael Wardecki. Wer kein einheimisches Kennzeichen hat, bekomme ein Knöllchen. Auch andernorts wie auf Usedom werden Camper verstärkt kontrolliert – viele seien beispielsweise auf Waldwegen oder neben Friedhöfen beobachtet worden, so der Verwaltungschef im Amt Usedom-Süd, René Bergmann.
Gleichzeitig häufen sich derzeit die Berichte über Touristen, die mit Tricks versuchen, an eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus an der Ostsee zu kommen. Es gebe Hinweise darauf, dass sich Urlauber unter dem Vorwand, auf Dienstreise zu sein, in Mecklenburg-Vorpommern einmieteten, „vor allem in Unterkünften ohne Rezeption“, zitiert die „Ostsee Zeitung“ Lars Schwarz, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga MV. Das Beherbergungsverbot gilt nicht für geschäftliche Reisen, dieses „Schlupfloch“ will offenbar so mancher Tourist ausnutzen.
Mehr Abwasser als gewöhnlich: Hinweis auf illegale Touristen
Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst lauteten einige Erklärungen für die rein berufliche Buchung einer Ferienwohnung: „Mein Mann muss für die Bundesliga Transfergespräche führen“ oder „Homeoffice zu Hause geht einfach nicht“. Allerdings müssen Belege für beruflich bedingte Aufenthalte vorgelegt werden.
Trotzdem gelingt es offenbar etlichen Touristen anzureisen. Indirekte Hinweise auf illegale Urlauber sieht laut dem Bericht der „Ostsee Zeitung“ auch Benjamin Heinke, Vorsteher des Amtes Darß-Fischland: Es werde deutlich mehr Abwasser produziert, als für die eigentliche Einwohnerzahl der Region üblich sei. Die Mengen seien in den letzten Tagen stark angestiegen.
Auch in diesem Fall reagieren die Behörden mit zusätzlichen Kontrollen auf die unterwünschte Urlauberwelle. Ab dem heutigen Gründonnerstag würden feste Kontrollstellen eingerichtet, sowohl an den Landesgrenzen als auch im Landesinneren. Die Streifenfahrten sollen ebenfalls verstärkt werden, um etwa auf Menschenansammlungen zu achten.
RND/gei