Urlaub mit dem E-Auto: Das sollten Reisende beachten
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© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Was vor einigen Jahren noch die absolute Ausnahme war, ist heutzutage schon fast Normalität: E‑Autos sind mittlerweile im Alltag angekommen und rollen bereits in vielen Ländern leise über die Straßen. Mit dem E‑Auto in den Urlaub zu fahren, trauen sich viele Reisende allerdings noch nicht. Zu groß ist die Angst, unterwegs oder im Ferienort keine Ladestation zu finden.
Elvah-Mitgründer: Reisen entlang der Hauptwege kein Problem
Laut Sören Ziems, Mitgründer des E‑Mobilitäts-Start-ups Elvah, sind diese Bedenken unbegründet. „Wer mit dem E‑Auto von Deutschland bis zur Westküste Portugals oder bis nach Kroatien in den Urlaub fahren möchte, kann das grundsätzlich.“ Einzige Voraussetzung: Die Reise sollte entlang der Hauptverkehrswege führen, wo Urlauberinnen und Urlaubern ein breites Netz an Ultra-Schnellladesäulen zur Verfügung stehe.
Wege abseits von Autobahnen und Hauptverkehrswegen sollten E‑Auto-Reisende meiden. Besonders in den südeuropäischen Ländern, so Ziems, dessen App Elvah alle Ladestationen in der Umgebung anzeigt, den Ladevorgang steuert und anzeigt, wie gut die Ladesäule funktioniert.
In diesen Ländern gibt es besonders viele Ladestationen
Zu den Ländern, die für eine Reise mit dem E‑Auto besonders geeignet sind, zählen laut Ziems unter anderem die Niederlande. „In den Niederlanden ist das Netz an Ladesäulen am besten ausgebaut. Allein in Amsterdam gibt es mehr als 12.000 Ladepunkte“, sagt Ziems auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland. Zum Vergleich: In ganz Spanien gibt es nur etwa 8000 Ladepunkte.
Hervorragend bis gut ausgebaut seien auch Deutschland, die Schweiz, Österreich, Luxemburg, Frankreich und die skandinavischen Länder. „Okay bis mittelmäßig“ sei die Ladesituation in Italien und Tschechien. Eher wenige Stationen gebe es in Polen, Tschechien und die Slowakei. Und, wie bereits erwähnt, in Spanien.
Weitere Tipps für Reisen mit dem E-Auto
Damit die Urlaubsreise mit dem E‑Auto auch wirklich glatt läuft, hat der Elvah-Mitgründer noch weitere Tipps parat. So sollten Reisende etwa nach sogenannten Ladeparks suchen, wenn der Akku zur Neige geht. „Hier findet sich am ehesten eine freie Säule. Oder eine, die bald frei wird“, so Ziems. Und wer es eilig hat, sollte den Akku nicht ganz aufladen. Die Faustregel: „Mit 10 Prozent ankommen und bis 80 Prozent laden.“ In dieser Spanne sei der Ladevorgang am schnellsten, denn je voller der Akku, desto langsamer die Ladegeschwindigkeit, so der Experte.
Besonders wichtig: Urlauberinnen und Urlauber sollten bezüglich der Ladestation immer einen Plan B haben. Schließlich könne es vorkommen, dass die angepeilte Säule besetzt oder im schlimmsten Fall defekt ist.
Immer mehr Ferienhäuser bieten Ladestationen für E-Autos an
Der Trend zum E‑Auto geht auch an vielen Ferienhausbesitzerinnen und ‑besitzern nicht vorbei. Laut dem Ferienhaus-Buchungsportal Holidu gaben 40 Prozent der deutschen Ferienhausbesitzerinnen und ‑besitzer in einer kürzlich von der Holidu-Tochtergesellschaft Bookiply durchgeführten Umfrage an, dass sie zukünftig ein Ladestation anbieten wollen. In Italien sind es 25 Prozent, in Spanien immerhin 19 Prozent.
Ferienhäuser oder ‑wohnungen mit Ladestation sind aber kein reines Zukunftsszenario. Laut Holidu-Pressesprecherin Heike Müller haben in Europa bereits durchschnittlich 2,5 Prozent der Ferienunterkünfte eine sogenannte Wallbox – eine private Wandladestation – oder eine öffentliche Ladestation in direkter Nähe.
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Eine Wandladestation an einer Ferienunterkunft.
© Quelle: Bookiply
Beim Vergleich europäischer Urlaubsländer sei die Dichte an Unterkünften mit Lademöglichkeit in Norwegen mit einem Anteil von 10 Prozent (766 Unterkünfte) am höchsten. Knapp dahinter: die Niederlande mit einem Anteil von etwas weniger als 9 Prozent (2000 Unterkünfte). Ebenfalls gut aufgestellt seien mit jeweils 6 Prozent Schweden (793 Unterkünfte) und Österreich (3193). Deutschland liege mit knapp 3 Prozent und 6091 Unterkünften im Mittelfeld.
So finden Reisende eine Unterkunft mit Lademöglichkeit
Einige Ferienhaus-Suchmaschinen wie Holidu bieten bereits eine Filterfunktion an, mit der Reisende gezielt nach Unterkünften mit Ladestationen für E‑Fahrzeuge suchen können. Das erspart Urlauberinnen und Urlaubern zeitraubendes Scrollen durch die Unterkunftsbeschreibungen.
Wer keine freie Ferienunterkunft mit eigener Ladestation mehr findet, sollte vor der Reise Kontakt mit dem Vermieter oder der Vermieterin aufnehmen, und sich über die Ladesäulensituation vor Ort informieren lassen. Oder beispielsweise die Elvah-App installieren, die alle Säulen in der Umgebung anzeigt.
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RND/jaf