Versteckte Orte in Berlin: Die hidden Restaurants und Bars
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Das Gebäude des 893 Ryotei scheint verlassen. Dabei werden hinter den beschmierten Scheiben feinste japanische Speisen serviert.
© Quelle: imago images/F. Anthea Schaap
Hinter versteckten Türen werden das leckerste Essen serviert und die buntesten Cocktails gemixt. Schade nur, wenn man davon nichts mitbekommt. Wir haben versteckte Restaurants und Bars in der Hauptstadt für dich rausgesucht und verraten dir, wie du die geheimen Orte in Berlin findest.
Cookies Cream
Bloß nicht falsch abbiegen! Auf dem Weg ins Cookies Cream kann man sich durchaus schon einmal verlaufen – nur gut, dass es auf der Homepage des Sterne-Restaurants ein Video zur Hilfe gibt. Rechts, links, rechts geht es über Hotelhinterhöfe bis zu einer unscheinbaren Metalltreppe. Dort an der ebenso nichtssagenden Tür ist der Eingang zu einem der besten vegetarischen Restaurants Berlins.
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Versteckte Sterneküche: Der Weg zum Cookies Cream führt über mehrere Hinterhöfe.
© Quelle: imago images/Eventpress
Aktuelle Deals
Seit 2018 wird das Restaurant in der Behrenstraße 55 jährlich vom Guide Michelin ausgezeichnet. Als vegetarisches Gourmetrestaurant gestartet, bietet das Cookies Cream mittlerweile auch ein komplett veganes Menu an. Die Speisekarte wechselt mit den Jahreszeiten. Was vor allem daran liegt, dass Küchenchef Stephan Hentschel auf regionale Produkte aus Brandenburg setzt.
Elektronische Musik und der Industrie-Charme des Gebäudes erinnern daran, dass hier einmal ein Nachtclub war. Heute speisen hier Familien gemeinsam mit Hipstern in lässiger Atmosphäre.
Crackers
Mit seiner Lage in der Friedrichstraße 158 ist das Crackers eigentlich super zentral gelegen. Doch dass sich hinter der dunklen und schweren Eisentür ein Gourmetrestaurant befindet, muss man schon wissen: Auf Leuchtreklame und Werbung wird hier verzichtet.
Auch der Weg in den Gastraum ist alles andere als gewöhnlich. Ein langer dunkler Gang führt zu der in blaue Farbe getauchten Küche. Ist man durch sie hindurch, gelangt man in einen großen lebhaften Raum mit hohen Decken und schummrigem Licht.
Auf der Karte stehen ambitionierte Fleisch- und Fischgerichte zu gehobenen Preisen.
893 Ryotei
Von außen wirkt das 893 Ryotei eher wie ein leer stehender Imbiss: Die verspiegelten Scheiben sind über und über mit Graffiti versehen, lediglich die drei kleinen Leuchtzahlen 893 weisen darauf hin, was sich hinter der Tür tatsächlich verbirgt.
Das Ryotei 893 ist eines von 14 Restaurants, die Koch The Duc Ngo in der Hauptstadt betreibt. Serviert werden hier seine typisch japanischen Gerichte, die vom Guide Michelin mehr als nur einmal ausgezeichnet wurden.
Nicht ohne Grund sind die Tische hier bereits Monate im Voraus ausgebucht. Doch wer in den Genuss der kreativen und zeitgemäßen Küche des 893 kommen möchte, sollte sich davon nicht abschrecken lassen und trotzdem in der Kantstraße 135 vorbeikommen. Manchmal wird ganz spontan doch noch ein Platz frei.
Mogg
Gut versteckt im langen, dunkelroten Backsteinbau einer ehemaligen jüdischen Mädchenschule (Auguststraße 11–13) findest du das Mogg. Lediglich ein kleines braunes Fähnchen weist darauf hin, dass du hier richtig bist.
In einem einstigen Klassenzimmer werden an Holztischen saftige Pastrami-Sandwiches oder herzhafte Matzah-Kugelsuppen serviert. Mit der offenen Küche, den Vintage-Möbeln und viel Edelstahl erinnert das Restaurant an die amerikanischen Delis der 30er-Jahre.
Solar
Zugegeben, das Hochhaus in der Nähe des Anhalter Bahnhofs in der Stresemannstraße 76 ist auf den ersten Blick nicht gerade einladend. Doch so unscheinbar wie der Eingang in einem Hinterhof, so atemberaubend ist die Aussicht von oben. Denn das Solar befindet sich im 17. Stock, ein gläserner Fahrstuhl an der Gebäudeaußenseite bringt dich vorbei an Lichtinstallationen nach oben.
Im Solar angekommen, erwarten dich Tische an Panorama-Fenstern und ein 270-Grad-Blick über Berlin – da wird das Essen fast zur Nebensache. Dabei muss sich die Karte überhaupt nicht verstecken: Küchenchef Jon Kremin steht für eine gehobene, experimentierfreudige Küche. Auch Tom Hanks und Lady Gaga sollen hier schon zu Gast gewesen sein.
Nur ein paar Stufen tiefer findest du den angeschlossenen Club und doch scheinst du dich plötzlich in einer anderen Welt zu befinden: Angesagte Drinks, lässige Schaukeln und coole Beats bestimmen hier das Geschehen. Was bleibt, ist der Blick auf die Hauptstadt.
Bar Tausend
Hinter einer eisernen Tür unter den S-Bahn-Bögen der Station Friedrichstraße (Schiffbauerdamm 11) verbirgt sich die Welt der Bar Tausend. Verspiegelte Wände und Decken sorgen zusammen mit Lichtinstallationen für die besondere Atmosphäre der Bar, in der auch kleine Konzerte stattfinden. An den Nebengeräuschen der über dich hinwegziehenden S-Bahn solltest du dich lieber nicht stören.
In der angrenzenden Cantina werden Speisen gereicht. Die Karte ist zwar überschaubar, hat aber sowohl für Fisch- als auch Fleischliebhaber und Vegetarier etwas im Angebot und die Preise sind fair. Nach Möglichkeit solltest du vorher lieber einen Tisch reservieren.
Eins 44
Der Eingang zum Eins 44 liegt versteckt von der Straße im zweiten Hinterhof einer ehemaligen Destillerie (Elbestraße 28/29). Die bis zur Decke gefliesten Wände, der dunkle Holzboden und die massiven Tische sorgen für entsprechendes Industrieflair in den Räumlichkeiten des Eins 44.
Hier genießt du Fine Dining, ohne dass dir ein Menü diktiert wird: Küchenchef Daniel Achilles kocht Gerichte à la carte. Und da findet sich Havel Zander neben Salzwiesenlamm und gebeiztem Rettich. „Exklusive Bauchküche ohne viel Tamtam“, beschreibt das Eins 44 seine Küche.
Heimlich Treu
Laufkundschaft verirrt sich eher selten ins Heimlich Treu. Denn dass im zweiten Hinterhof eines Eingangs in der Anklamer Straße 38 feinste Speisen serviert werden, muss man schon wissen.
Doch hat man den Weg erst einmal hierher gefunden, möchte man so schnell gar nicht wieder weg: Große Fenster, warmes Licht und erdige Farben sorgen für Wohlfühlatmosphäre in dem ehemaligen Fabrikgebäude in Mitte.
Kommst du zum Lunch vorbei, gibt es eine extra Karte mit kleinen raffinierten Gerichten wie Hechtklößchen oder vegetarischer Bratwurst. Am Abend werden auch mal Hummer oder Kalb serviert.
Katz Orange
Partys, Flohmärkte, ungewöhnliche Architektur: Berliner Hinterhöfe sind für ihr Eigenleben bekannt. Der Weg zum Katz Orange in der Bergstraße 22 ist ein weiterer Beweis dafür. Vorne rumpeln die Autos über das Pflaster der Bergstraße, im Innenhof erwartet dich ein geradezu märchenhafter Ort. Kleine Tische auf Kies, stimmungsvolle Beleuchtung, eingerahmt von den Mauern einer ehemaligen Brauerei, der mit ihren Verzierungen etwas Magisches anhaftet.
Rustikale Holzmöbel und Backsteinwände sorgen hier für unaufgeregte Gemütlichkeit. Die Karte ist überschaubar, aber niemals langweilig. Serviert wird im Katz Orange überwiegend regionale Bioküche auf Gourmet-Niveau. Dazu zählen sowohl die lange geschmorten Fleischgerichte wie auch vegetarische Variationen.
House of Small Wonders
Es ist super zentral gelegen – und doch wärst du nicht die oder der Erste, die oder der am House of Small Wonders in der Auguststraße 11–13 vorbeiläuft. In einem 08/15-Bürokomplex in Mitte befindet sich das Berliner Pendant zum New Yorker Kultcafé. Und hat man den Eingang erst einmal gefunden und die Wendeltreppe in den ersten Stock hinter sich gelassen, bekommt man tatsächlich das Gefühl vom Big Apple.
Runde Diner-Hocker an langen hohen Tischen, Metallstühle und Jalousien vor den Fenstern bringen amerikanisches Flair in die Hauptstadt. Und auch die Speisen haben die Gründer Motoko Watanabe und Shaul Margullies nach Berlin importiert: neu interpretierte Brunch-Klassiker mit japanischem Einfluss. Da gibt es das pochierte Eis mit Wasabi-Hollandaise oder Rührei süß-sauer.
Vom reinen Brunch-Café hat das House of Small Wonders sein Angebot inzwischen auf den Abend ausgeweitet. Allerdings solltest du unbedingt einen Tisch reservieren, wenn du in den Genuss der japanischen Fusionsgerichte kommen möchtest. Denn auch wenn das Restaurant noch so versteckt ist: Ein Geheimtipp ist es unter den Berlinerinnen und Berlinern längst nicht mehr.