„Fühlen uns verschaukelt“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3A5QM5ZG25AICQASQSRJEB3L2M.jpg)
Torhüter Ricardo Schulz und der TSV Hagenburg haben kein Glück, kassieren gegen den MTV Rehren A/R den späten Ausgleich.uk/Archiv
Zumindest bei TSV-Trainer Felix Dyck, dessen Team 4:7 unterlegen war. „Wir fühlen uns glasklar verschaukelt“, sagt der Coach. In der Nachspielminute fünf lag der TSV noch 4:3 in Führung, dann sorgte Jan Thies mit einem umstrittenen Tor für den Ausgleich und das anschließende Elfmeterschießen.
Schon wieder die Rehrener, die den Seeprovinzlern nach der Meisterschaft auch das bereits sicher geglaubte Finale wegschnappten. „Ich bin noch immer völlig außer mir“, sagt Dyck und legt nach: „Wie könne man nur so oft entscheidend danebenliegen?“, fragt sich der Hagenburger Trainer, der das Wort Schiedsrichter aber nicht in den Mund nimmt. „Ich will keinen Stunk machen, bin nur völlig frustriert und fassungslos.“
Aufreger habe es zahlreiche gegeben, drei Szenen nimmt der Coach explizit heraus. Marco Gallus habe beim Zweikampf im Strafraum die Arme am Körper gehabt, Schiedsrichter Alexander Nenz zeigte aber auf den Punkt, den Strafstoß nutzte Marvin Köpper zum 2:2. „Das war eine harte Entscheidung, aber im Mittelfeld hätte der Schiedsrichter das auch gepfiffen. Gallus hat seinen Gegenspieler kurz mit beiden Armen nach vorne geschoben. Den Elfer kann man geben“, sagt SN-Redakteur Daniel Kultau, als Augenzeuge aus nächster Nähe.
Gegen Ende des Spiels gab eine weitere strittige Szene. Dyck hat es so gesehen: „Ein Rehrener Spieler schubst unseren Spieler Marvin Fieberg – und es gibt keine Karte.“ Zuvor soll es auch ein rotwürdiges Vergehen eines Hagenburger Spielers gegeben haben, berichten Augenzeugen. „Mein Assistent und ich haben in diesem Moment das Spielgeschehen vor uns verfolgt, zur Seite kann ich nicht sehen, ich habe auch nur zwei Augen“, berichtet Schiedsrichter Alexander Nenz. Drei Unparteiische und keiner hat etwas gesehen? „Das ist natürlich große Scheiße“, räumt Nenz selbstkritisch ein. Für den dritten Unparteiischen Klaus-Dieter Kreft war das Geschehen „zu weit weg. Ich habe nicht erkennen können, wer es war.“ Einen Nachteil hatten die Hagenburger laut Nenz nicht. „Wenn, dann hätte ich von jeder Mannschaft einen Spieler vom Platz stellen müssen.“
Der dritte heftige Aufreger war für Dyck der Ausgleich zum 4:4. „Unser Torwart Ricardo Schulz hat den Ball in der Hand, bevor er ihm von einem Rehrener aus den Händen bugsiert wird. Es ist mir unerklärlich, wie man das nicht sehen kann – Wahnsinn.“ Wenn Nenz die Szene abgepfiffen hätte – die Rehrener Proteste wären wohl verhalten ausgefallen. Der Schiedsrichter erklärt seine Entscheidung so: „Ich hatte bei diagonaler Sicht nur eine hundertstel Sekunde und nach meiner Meinung hatte der Torhüter keine Ballkontrolle. Deshalb war der Treffer für mich regulär.“
Das Tor fiel in der fünften Minute der Nachspielzeit, Nenz hatte nur vier Minuten angezeigt. „Es waren 4:50 Minuten drüber. Das resultierte daher, dass Spieler noch zwei Mal am Boden lagen.“
Im Elfmeterschießen trafen Hagenburger Spieler gleich drei Mal das Tor nicht. Für Dyck lag der psychologische Vorteil auch bei den Rehrenern: „Für uns war es nach dem Spielverlauf aus psychologischer Sicht sehr schwer, den Schalter noch einmal umzulegen.“
Der TSV Hagenburg führte in der Begegnung drei Mal, ließ zahlreiche Chancen aus und scheiterte, wie im Punktspiel, an MTV-Keeper René Hammer. „Kurz vor dem Ausgleich fischt Hammer einen Schuss von Dustin Jung aus dem Eck – das wäre das 5:3 gewesen“, weiß der Coach und räumt ein: „In Sachen Chancenverwertung müssen wir uns an die eigene Nase packen.“