Von Guido Scholl STADTHAGEN

Geschicktes Leichtgewicht

Von Guido Scholl STADTHAGEN. In dieser Saison belegte er bereits Top-Ten-Plätze bei zwei Cross-Rennen des Deutschland-Cups. Das große Ziel ist die Deutsche Meisterschaft im Januar.

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Für einen vorderen Platz bei dem Rennen trainiert Lanfermann derzeit zusätzlich zu den Rennen vier- bis fünfmal pro Woche anderthalb Stunden lang mit seinem Lieblingssportgerät. Egal ob es regnet oder stürmt, der Zehntklässler lässt sich nicht abschrecken. „Elias spürt die Kälte kaum. Er steht selbst bei null Grad noch in kurzer Hose am Start“, sagt sein Trainer, Richard Fischer.

Der Routinier unter den Radsportlern im Landkreis hat schon so manches Talent in die deutsche Spitze gebracht, doch längere Zeit war bei seinem Verein, Victoria Lauenau, kein echtes Zugpferd mehr in Sicht gewesen. Dann nahm Familie Lanfermann Kontakt zum SV Victoria auf, weil sie nach dem Umzug aus dem Saarland nach Stadthagen einen Verein für den damals elfjährigen Elias suchten. Die Familie hat eine unbestreitbare Affinität zum Radsport – alle vier Kinder und auch die Eltern besitzen ein Rennrad.

Fischer schwärmt in den höchsten Tönen von seinem 15-jährigen Talent, dem er ein hohes Maß an Willen und Disziplin bescheinigt. „Elias hat eine große Motivation, sich anzustrengen“, sagt der Trainerfuchs. Es muss ordentlich zwicken in den Beinen beim Training und beim Wettkampf. Hinzu kommt sein geringes Körpergewicht, dass ihn in seiner Altersklasse zu einem der besten deutschen Bergfahrer macht.

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Wegen der kurzen Anstiege im Gelände kann er diese Stärke auf dem Crossrad aber nur bedingt ausnutzen. Umso höher sind seine Erfolge einzuordnen. Zwei regionale Rennen in Braunschweig und Rastede gewann der Stadthäger in diesem Monat.

Von Februar bis September ist Lanfermann auf dem Straßenrad unterwegs. Mit dem Niedersächsischen Landeskader nahm er bereits an einer Mehretappenfahrt in Polen teil, wo das Sextett prompt die Mannschaftswertung gewann. Die beste Etappenplatzierung des Stadthägers war dort ein 17. Rang.

Trotz bekannter deutscher Straßenfahrer wie John Degenkolb und Tony Martin interessiert sich Lanfermann mehr für das Crossfahren. Ein Grund ist wohl seine exzellente Radbeherrschung, die er im Gelände eher ausspielen kann als auf der Straße. Nach dem Intervalltraining übt der 15-Jährige die Geschicklichkeit mit seinem Sportgerät. „Das ist dann nicht so anstrengend, da konzentriere ich mich mehr“, erklärt Lanfermann.

Nicht selten hat er seinen Trainer bereits mit diesen Fertigkeiten überrascht. So war er während eines Rennens mit 100 Startern der einzige, der sämtliche 40-Zentimeter-Hindernisse überspringen konnte und somit nicht absteigen musste. Das ist ein riesen Vorteil. Denn steigt ein Crosser erst einmal ab, ist dessen Rhythmus unterbrochen.

Dass sein Lieblingssport in Deutschland kaum mediale Berücksichtigung findet, muss er akzeptieren. Die Weltcup-Rennen mit den Stars Mathieu van der Poel und Wout van Aert schaut er sich auf Youtube an. Und mit seinem Vater ist er im vergangenen Jahr zur Cross-WM ins niederländische Valkenburg gereist.

Wie weit er es im Radsport bringen will, lässt der Ratsgymnasiast bewusst offen. Wichtig ist in Fischers Augen auch, dass Lanfermann seine Schullaufbahn meistert. Noch klappt das gut und ohne allzu viel Stress, sagt der Zehntklässler selbst. Das nächste Ziel ist jetzt erst einmal die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft – und dann eine vordere Platzierung bei dem Saisonhöhepunkt im Januar.

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