„Hoffe, die Serie wird verlängert“
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Oliver Rick (links), Trainer der SG Bad Nenndorf-Riehe und Spieler Sulakshan Raveendranathan gehen getrennte Wege,
© Quelle: uk
Keine Mannschaft spielt so souverän in Richting Aufstieg. Ein Abbruch wegen des Coronavirus würde die Spielgemenschaft deshalb doppelt hart treffen. Wir haben uns mit SG-Trainer Oliver Rick über sein Team und die bislang so erfolgreiche Saison unterhalten. Rundum zufrieden ist der Rintelner nicht. Herr Rick, Sie haben mit Ihrer Mannschaft alle 18 Punktspiele gewonnen. Gibt es ein Geheimrezept oder liegt es nur am starken Kader?
Meine Spieler haben individuelle Klasse, aber die Last wird auf viele Schultern verteilt. Aber ich möchte da gar keinen herausheben, es ist eher eine geschlossene Mannschaftsleistung. Viele Spieler kennen sich, sind Freunde. Deshalb hat sich das Gefüge im Sommer auch schnell gefunden.
Sie haben 20 Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz. Ist die SG so stark – oder Konkurrenz einfach zu schwach?
Zumindest die ersten fünf Teams sind voll konkurrenzfähig. Aber auch den Rest darf man auf keinen Fall unterschätzen. Wir hatten auch viele schwere Spiele. So eine Mannschaft wie den TSV Krankenhagen würde ich eher oben ansiedeln. Ich weiß nicht, was sie bisher für Probleme hatten.
Der Rest der Serie scheint langweilig zu werden.
Trotz des Vorsprungs müssen und wollen wir konzentriert bleiben. Sechsmal müssen wir noch gewinnen, aber natürlich wollen wir jedes Spiel siegreich gestalten, um die weiße Weste zu behalten. Aber das wird sehr schwer. Noch stoppt das Coronavirus den Amateurfußball in Niedersachsen nur bis einschließlich 23. März. Was aber, wenn es länger dauert, die Saison vielleicht sogar abgebrochen werden muss. Fürchten Sie um den Aufstieg?
Wir haben das Training für 14 Tage eingestellt, die Spieler sollen sich individuell fit halten. Sorgen mache ich mir schon, dass wir nicht aufsteigen dürfen. Ich hoffe, die Serie wird verlängert. Aber warten wir es ab, es betrifft ja alle. Die Gesundheit geht definitiv vor, da ist alles andere Nebensache.
Gibt es trotz der Erfolgsserie etwas, was sie ärgert?
Ja, das Aus in der ersten Runde des Kreispokals bei meinem ehemaligen Verein TuS Germania Apelern. Ich wusste, dass sie 200 Prozent geben würden. So ist es dann gekommen, wir haben im Elfmeterschießen verloren. Überhaupt waren die ersten drei Saisonspiele sehr schwer, weil mit wegen verschiedener Gründe fünf Spieler gefehlt haben.
Ist der Kader denn stark genug für die Kreisliga?
Qualitativ sind wir gut genug, das denke ich schon. Aber in der Breite müssen wir noch zulegen und wollen uns punktuell verstärken.
Sie haben einige Spieler im Kader, die im Schichtbetrieb sind und nicht regelmäßig trainieren können. Ist dennoch ein Trainingsbetrieb möglich?
Ich habe immer mindestens zehn Spieler im Training. Ein Giuliano Maione trainiert dann alle zwei Wochen, Stanislaw Schkurin nur freitags. Er hält sich aber zusätzlich bei einem Verein in Wolfsburg fit, zudem steht noch sein Umzug nach Schaumburg an. Ich habe mitunter aber auch 25 Spieler im Training. Wir können auch sporadisch A-Junioren einsetzen. Aktuell darf Ihr Team als Spielgemeinschaft nicht in die Kreisliga aufsteigen. Wie ist der Stand der Dinge, gibt es noch eine Fusion?
Es werden Gespräche geführt, ich hoffe, dass alles klappt. Überhaupt macht das Team im Hintergrund gute Arbeit. Absprachen funktionieren, es gibt kurze Wege. Zwischen den Vereinen stimmt es und auch in der Mannschaft haben wir ein gutes Betriebsklima. Das ist bei dem Erfolg auch kein Wunder.
Sicher, aber wir haben dennoch einen tollen Mannschaftsgeist. So hat unser Angreifer Ylli Syla zwischendurch auch mal klaglos im Tor gespielt – und es auch gut gemacht.
Gibt es Veränderungen im Kader?
Keeper Yves Schädel kam vom FC Stadthagen, ist seit Anfang Dezember spielberechtigt. Dazu ist noch Alan Dogan von Inter Wunstorf neu. Gegangen ist Sulakshan Raveendranathan, der aber beim FC Stadthagen auch schon nicht mehr zufrieden sein soll. Aber das ist mir egal, bei uns ist die Tür zu.
SN