LANDKREIS

Mit Libero zum Paukenschlag

LANDKREIS. TSV Algesdorf – VfR Evesen 5:2.

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In Algesdorf ist einiges anders, als in anderen Fußballdörfern: Anwohner sperren in Eigenregie schon mal Feldwege die zum Sportplatz führen, Schiedsrichter lassen die motzende „Zuschauertribüne“ räumen und der TSV führt den Libero wieder ein. Das alles sind kleine Anekdoten, die zum 5:2-Erfolg des Außenseiters gegen den Titelaspiranten passen. Die Niederlage hat sich der VfR aber selbst eingebrockt, hoppelte ohne Spielmacher Burak Buruk und Torjäger Caglayan Tunc wie ein „Trabbi“ über die Algesdorfer Wiese.

„Es war das erwartet schwere Spiel“, sagte VfR-Trainer Steffen Mitschker. „Aber das haben wohl nicht alle so gesehen“, schob der Trainer nach. Die Gastgeber machten Druck, liefen den VfR früh an, der untypisch mit langen Bällen operierte. Die TSV-Abwehr stand sicher, Steffen Sölter nahm Lennard Heine aus dem Spiel, Kevin Bytomski bearbeitete Paskal Fichtner. Den Rest erledigte der quasi als Libero aufgebotene Henning Strumpel. „Im Abstiegskampf ist das erlaubt, es geht schließlich um wichtige Punkte“, freute sich TSV-Trainer Timo Nottebrock über die erfolgreiche Maßnahme, „es ist nicht viel durchgekommen.“

Der TSV spielte schnell nach vorne, in der unsicheren VfR-Abwehr brannte es ein ums andere Mal lichterloh. Hassan Ghonaim brachte Sebastian Eiselt elfmeterreif zu Fall, der gefoulte Spieler verwandelte den Strafstoß sicher zur überfälligen Führung (14.). Nach einem Zweikampf von Nico Stolte, der verletzt ausscheiden musste, und David Glawion wurde es an der Außenlinie hektisch. Schiedsrichter Jan Hendrik Schulze ließ die Zuschauerbänke räumen. Eine Maßnahme, die wesentlich zur Beruhigung des Spiels beitrug – wenn auch rechtlich sicher grenzwertig, denn eine Barriere gibt es beim TSV nicht (25.). Am Spielverlauf änderte sich wenig, Ghonaim räumte diesmal Julian Meyer ab. Wieder trat Eiselt zum Strafstoß an – 2:0 (33.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verkürzte Yasin Korkmazyigit per Freistoß auf 1:2. Der VfR schöpfte Hoffnung.

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„Ich hatte echt gedacht, dass wir das Spiel nach der Pause drehen“, meinte Mitschker. Es sollte anders kommen, weil die Gäste in der Abwehr weiterhin zu sorglos agierten, wichtige Zweikämpfe verloren. Tim Harmening traf mit einem sehenswerten Volleyschuss aus 25 Metern (46.), Meyer legte fünf Minuten später zum 4:1 nach – ebenfalls aus der Distanz. Und als Eiselt zum 5:1 traf, deutete alles auf ein Debakel hin (63.). Inzwischen war Buruk eingewechselt worden und der VfR spielte optisch überlegen – aber brotlos. Mehr als ein Strafstoß, den Steven Schubert an Anil Yesil verursacht hatte, sprang nicht heraus. Burak verwandelte (87.). TSV:

Rother, Ulbrich (46. Otto), Sölter, Bytomski, Riechers, H. Strumpel, Meyer, Herbold (58. F. Strumpel), Harmening, Glawion (72. Schubert), Eiselt. VfR:

Stork, Sabab, Ghonaim (33. J. Khodr), Stolte (33. Yesil), Kilinc, Durmus (57. Buruk), Städter, Akkus, Heine, Kormazyigit, Fichtner.uk

TuS SW Enzen – SV Borussia Hannover 1:4.

Trotz vieler Ausfälle – es fehlten sechs Spieler – war die Niederlage unnötig. Es lag nicht am mangelnden Einsatz, sondern an einer unglaublich hohen Zahl an Fehlern. Die Enzer nähern sich immer mehr den Abstiegsplätzen.

„Alle haben gekämpft, wir haben versucht, Fußball zu spielen. Im Endeffekt haben wir sie mit unseren Fehlern stark gemacht“, resümierte Marc-Oliver Kreft das Spiel. Coach Fabian Stapel war beruflich verhindert. Das Spiel begann mit fahrigen Gastgebern. Dann übernahm Enzen die Spielkontrolle und war die bessere Mannschaft. Ein Lattenkracher von Patrick Pluta (18.) leitete eine starke Phase ein. In der 25. Minute scheiterte Leon Horstmann freistehend vor dem Tor, den Abpraller wuchtete Marco Kolb zum 1:0 in die Maschen (25.).

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Die Gäste reagierten mit Kampf, Enzen leistete sich den ersten Schnitzer in der Abwehr: Nick Dabrowski düpierte die gesamte SWE-Abwehr einschließlich Torhüter Bjarne Mücke mit einem Schuss fast von der Grundlinie zum 1:1 (33.). Im Anschluss brach Enzen völlig zusammen, Mücke ließ einen sanften Freistoß abprallen, Till Wittmann bedankte sich mit dem 2:1 für Hannover (42.).

In Hälfte zwei wollten die Gastgeber den Ausgleich, spielten und kämpften, kamen zu einigen guten Chancen. Hannover reichten einige dicke Fehler in der SWE-Abwehr, um durch Dabrowski (67.) und Wittmann (87.) auf 4:1 zu erhöhen. TuS SW Enzen:

Mücke, Blume, Schölzel, Kolb, Horstmann, Schmidt (67. Faul), Kahlert, Vlachou (76. Steege), Buhr, Pluta, Gottwald.hga

Ein Video zum Spiel Finden Sie im Internet auf sn-sportbuzzer.de.

TSV Luthe – FC Stadthagen 4:1.

Die Kreisstädter legten einen Start nach Maß hin: Ein Freistoß von Dennis Wist aus knapp 30 Metern senkte sich zum 1:0 ins Netz (3.). Dennoch bekam das Spiel der Gäste keine Struktur. Nach einem Lattentreffer der Hausherren muss Saif Hussain im Gegenzug den zweiten Treffer nachlegen, aber der Ball trifft ebenfalls nur die Latte (10.). „Wir müssen das 2:0 machen“, monierte FC-Coach Oliver Nerge. Das Unheil nahm seinen Lauf: Durch Konter von Kevin Nikolai (14.) und Steffen Eickemeier über die linke Seite legten die Luther, die noch einen Strafstoß vergaben, eine 2:1-Führung vor. Letzterer wurde von Nerge „zum Spieler des Spiels“ gekürt und legte den dritten Treffer, aus Sicht des FC aus einer Abseitsposition, nach (70.). Zuvor hatten die Luther bei zwei Lattentreffern Pech.

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Als Timo Kuhnert im Strafraum gelegt wurde, vergab Louis Tetgmeier den Strafstoß (76.). „Wir wären noch mal drangewesen“, sagte Nerge, der noch den vierten Luther Treffer, wieder durch Eickemeier, mitansehen musste (79.). „Es war ein verdienter Sieg für den TSV“, kommentierte der FC-Coach. FC:

Herbold, Hussain (51. Gutzeit), Kuhnert, Wist, Obst, Hope (83. Su), Carganico, Niemeier, Köpper, Holz, Golombek (58. Tegtmeier). uk

TuS Harenberg – SV Obernkirchen 2:2.

Es gibt Unentschieden, die fühlen sich wie grandiose Siege an. Das 2:2 des SV Obernkirchen war so eine Punkteteilung. Eine Minute vor Schluss lagen die Platzherren vom TuS Harenberg noch mit 2:0 vorne. Doch der SV Obernkirchen machte durch späte Tore von Torben Wehmeyer und Ali Yel noch den Ausgleich.

Trainer Martin Prange hatte mit dem Torschützen Wehmeyer und Ausgleichsvorbereiter Marlo Niemann perfekt eingewechselt. „Unsere Tore fielen spät, entsprachen aber dem Verlauf“, stellte SVO-Kotrainer Giuseppe Inserra klar. Weil vor allem für die Gäste viel auf dem Spiel stand, entwickelte sich im Seelzer Stadtteil schon in der ersten Halbzeit ein offenes Spiel, in dem beide Mannschaften Möglichkeiten besaßen. Nur die Ausbeute war unterschiedlich.

Während der TuS Harenberg in der 22. Minute durch Christoph Rischker mit 1:0 in Führung ging, vergab der SV Obernkirchen fünf Minuten später eine noch viel größere Chance, als Kastriot Rexhepi allein Richtung Tor unterwegs war, aber den Schlussmann anschoss. Als die Platzherren in der 61. Minute nach einem fehlerhaften Querpass der Gäste auf 2:0 erhöhten, schien das meiste gelaufen zu sein. „Wir wussten aber, dass Harenberg Führungen gerne verspielt“, berichtete Inserra. Deshalb blieb der SV Obernkirchen dran und hatte Erfolg. Wehmeyer verkürzte auf Zuspiel von Maurice Matz auf 1:2 (90.) und Ali Yel verwertete Niemanns Diagonalpass in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem Flachschuss zum 2:2. SVO:

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Hartmann, Gödecke, Paasch, Baraczewski (30. Wehmeyer), Franke, Leberke (70. Gök), Gräber, Matz, Rexhepi, Kartalkus (75. Niemann), A.Yel. jö

SV Türkay Spor Garbsen – VfL Bückeburg II 0:9.

Beim SV Türkay Spor feierte schon mancher Gegner ein zünftiges deutsches Schützenfest. Das 9:0 des VfL Bückeburg stach aber heraus, weil mit Aboubacar Fofana ein Spieler gleich fünfmal traf und er in der ersten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick hinlegte. „Wir schauen weiterhin nach unten, aber unsere Mannschaft ist mittlerweile sehr stabil“, freute sich VfL-Kotrainer Arne Prange. Vor allem Fofana, der aus der Bückeburger Flüchtlingsmannschaft stammt.

Das Spiel war von Beginn an total einseitig. Die VfL-Reserve demontierte den Tabellenletzten mit schönem Spiel über die Außenpositionen. Dann noch ein Rückpass und ein Torschuss – nach diesem Muster fielen fast alle Tore. Niklas Siepe eröffnete den Torreigen mit dem 1:0 der Gäste (15.). Danach war Fofana in der 22., 35. und 41. Minute an der Reihe. Er wurde von Jugendspieler Miguel Gutsch und Fabio Battaglia schön freigespielt. Nach Siepes 5:0 fünf Minuten nach der Halbzeit legte der VfL Bückeburg eine kleine Kunstpause ein. Die zwei weiteren Treffer von Fofana, des eingewechselten Tobias Versick und von Verteidiger Lars Büsing fielen innerhalb der letzten Viertelstunde. VfL II:

Zenker, L. Büsing, P. Büsing, Kummert, Siepe, Nasef (75. T. Versick), Battaglia, Fofana, Thom (60. Landfester), Gutsch (85. Franke), Häberli.jö

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