Nach Abpfiff der französischen Relegationspartie zwischen Saint-Étienne und AJ Auxerre gibt es erschreckende Bilder: Fans stürmen den Platz und feuern unkontrolliert Leuchtraketen ab. Es gibt zahlreiche Verletzte. Der Fall ist die Fortsetzung eines beunruhigenden Trends. Immer häufiger gibt es in Europas Profifußball-Ligen Platzstürme. Eine Einordnung.
Der letzte Elfmeter der AJ Auxerre ist soeben hinter Saint-Étiennes Torhüter eingeschlagen, der Aufstieg des einen französischen Traditionsklubs (Auxerre) ist damit besiegelt, ebenso wie der Abstieg des anderen, seines Zeichens französischer Rekordmeister (AS Saint-Étienne). Und während die Fußballer des Erstligaaufsteigers nach zwei nervenaufreibenden Relegationsspielen und der Entscheidung im Elfmeterschießen noch jubelnd dabei sind, sich fröhlich auf einen Berg aus den Leibern der eigenen Mitspieler zu stürzen, bricht hinter ihnen die Hölle los. Tausende Saint-Étienne-Fans stürmen plötzlich die Rasenfläche, Leuchtraketen fliegen unkontrolliert und horizontal über den Platz, auf die Tribünen und in Richtung des Spielertunnels. Dorthin retten sich Profis und Offizielle, manche im Vollsprint, während draußen Rauchschwaden alles in dichten Nebel hüllen. Die Bilanz dieses späten Sonntagabends im Stade Geoffroy-Guichard: 33 Verletzte, darunter zwei Auxerre-Spieler, die Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer ein.