Schach-WM: Was Sie über das Finale wissen sollten

Magnus Carlsen (rechts) bei einem Spiel gegen Fabiano Caruana aus den USA.

Magnus Carlsen (rechts) bei einem Spiel gegen Fabiano Caruana aus den USA.

Beth Harmon gelang etwas, was die meisten Schachfans für unmöglich hielten: Die Hauptfigur von „The Queen’s Gambit (Das Damengambit)“ begeisterte Menschen über die Schachszene hinaus für das königliche Spiel. Millionen Streamer machten die Serie zu einer der erfolgreichsten Netflix-Serien aller Zeiten. Für einen solchen Erfolg bedurfte es natürlich einer spannenden Story mit der einen oder anderen Übertreibung. Doch viele Elemente lassen sich – zumindest ansatzweise – in der Realität wiederfinden, wenn ab dem 26. November in Dubai um die „Schachkrone“ gefightet wird.

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Am 24. November fand im dortigen Dubai Exhibition Center die Eröffnungsfeier der WM mit der Auslosung der Farben für die erste Partie statt.

Wie lauten die Regeln?

Das WM-Finale umfasst 14 Partien. Ein Sieg zählt einen, ein Remis einen halben Punkt. Erst ab dem 30. Zug sind Remisangebote erlaubt. Pro Partie hat jeder Spieler 120 Minuten Bedenkzeit für die ersten 40 Züge, 60 Minuten für die nächsten 20 Züge und weitere 15 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem 61. Zug erhält jeder Spieler zudem eine Zeitgutschrift von 30 Sekunden je Zug auf der digitalen Schachuhr.

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Wer 7,5 Punkte erreicht, ist Weltmeister. Eigentlich ganz einfach.

Was passiert bei einem Unentschieden?

Steht es nach 14 Partien 7:7, folgen Stichkämpfe: Vier Schnellschachpartien mit je 25 Minuten plus zehn Sekunden pro Zug. Bei Unentschieden folgen zwei Blitzpartien mit je fünf Minuten plus drei Sekunden. Bei Gleichstand folgen maximal vier weitere Blitzpartieduelle à zwei Partien.

Steht es weiter unentschieden, entscheidet eine „Armageddon“-Partie: Die Farbe wird ausgelost, Weiß bekommt fünf, Schwarz vier Minuten (plus je drei Sekunden ab dem 61. Zug). Endet diese Partie remis, wird der Spieler mit Schwarz zum Sieger erklärt.

Wie hoch ist das Preisgeld?

Der Preisfonds in Höhe von 2 Millionen Dollar wird 60:40 zugunsten des Siegers aufgeteilt, 55:45, wenn Stichkämpfe notwendig sind.

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Wie lange dauert das Finale?

Das Spiel auf den 64 Feldern fasziniert und polarisiert seit Jahrhunderten. Legendär sind die WM‑Finalkämpfe, in denen sich je zwei Spieler über viele Partien und mehrere Wochen (früher sogar Monate) gegenübersitzen. Wer neben immenser Spielstärke und akribischer Vorbereitung nicht auch über Stehvermögen und Nerven wie Stahlseile verfügt, ist absolut chancenlos.

Im Rahmen der coronabedingt auf 2021 verschobenen Weltausstellung in Dubai treten Magnus Carlsen und Ian Nepomnjaschtschi zu einem dreiwöchigen Zweikampf um den Titel des Schachweltmeisters an.

Wer ist der Favorit?

Die beiden Kontrahenten kennen sich bereits seit 2002. Damals trafen sie innerhalb von wenigen Monaten gleich zweimal aufeinander: bei der Europa- und bei der Weltmeisterschaft der unter Zwölfjährigen. Beide Turniere gewann der heute 31‑jährige Herausforderer Nepomnjaschtschi vor Carlsen, dessen Karriere dann allerdings schneller Fahrt aufnahm. Der Norweger ist seit über zehn Jahren die Nummer eins der Weltrangliste und gewann die letzten vier Weltmeisterschaften von 2013, 2014, 2016 und 2018. Viele Experten sehen in dem am 30. November 31 Jahre alt werdenden Schachgenie den besten Spieler aller Zeiten. Ergo: Klarer Favorit.

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Titelverteidiger ist automatisch gesetzt

Die lange Tradition der Schachweltmeisterschaften beginnt im Jahr 1886 mit dem ersten Titelträger, dem Österreicher Wilhelm Steinitz. Es folgten neben dem einzigen deutschen Weltmeister Emanuel Lasker 13 weitere illustre Namen wie Capablanca, Fischer, Karpow, Kasparow und Anand, bevor 2013 Magnus Carlsen den Thron eroberte. Als amtierender Champion ist er automatisch für dieses Match gesetzt. Der Herausforderer qualifizierte sich über Vorturniere und ein Kandidatenfinalturnier.

Wo kann man das Schach-WM-Finale verfolgen?

Dank vieler Internetplattformen lässt sich die Schach‑WM live und hautnah verfolgen, so auch auf der offiziellen WM‑Seite der FIDE (Weltschachbund). Die Partien werden in vielen Sprachen von Großmeistern analysiert und kommentiert. Viele Sport- und Nachrichtenportale berichten ebenfalls live. Eine Berichterstattung, von der frühere Weltmeistergenerationen nicht einmal träumen konnten.

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