Gaffer

In Gevelsberg (Nordrhein-Westfalen) haben Gaffer einen Einsatz der Feuerwehr behindert und Rettungskräfte verbal attackiert. Die Einsatzkräfte hatten für den Einsatz einige Straßen gesperrt. Die Schaulustigen protestierten lautstark und missachteten die Absperrungen.

In Delmenhorst störte nach einen Autounfall mit zwei Verletzten ein Gaffer einen Polizeieinsatz. Der 41-Jährige ging dabei besonders dreist vor und missachtete mehrere Platzverweise. Auch auf der Wache bei der Blutentnahme zeigte er sich noch aufmüpfig.

Bei einem Unfall mit einem Gabelstapler bei einer Essener Firma ist ein Mensch ums Leben gekommen. Kurz darauf versammeln sich zahlreiche Schaulustige auf dem Firmengelände. Mitarbeiter der Firma versuchten, das Opfer mit Tüchern vor den Blicken der Gaffer abzuschirmen.

Ein 70-Jähriger erleidet in einem Café in Mönchengladbach einen Herzstillstand. Während Rettungskräfte eine Wiederbelebung einleiten, versammeln sich Gaffer um das Geschehen. Fünf junge Frauen ergreifen die Initiative und schirmen die Rettungsmaßnahmen ab.

Gaffer, die Bilder von Unfallopfern machen, sollen ihr Verhalten künftig direkt gespiegelt bekommen. Über QR-Codes auf Rettungswagen soll die Botschaft „Gaffen tötet“ an das jeweilige Smartphone gesendet werden. Die Johanniter starten das Projekt zunächst mit acht Rettungswagen.

Der Australier Richard P. sah zu, wie mehrere Polizisten nach einem Unfall vor seinen Augen starben. Statt den Verletzten zu helfen, filmte er sie und äußerte dazu Kommentare wie „Gerechtigkeit“. Am Mittwoch wurde der 42-Jährige zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Nach einem tödlichem Unfall auf der A8 in Baden-Württemberg filmen rund 30 Schaulustige das Geschehen. Einzelne Gaffer gehen sogar noch dreister vor.

Bei einem Unfall zwischen einem Polizeiauto und einem Kleinbus sind am Montag in Fürth drei Menschen verletzt worden. Ein Gaffer soll die Szene gefilmt und die Polizisten danach gewürgt haben. Mindestens zwei Verfahren werden nun gegen den 27 Jahre alten Mann eingeleitet.

Immer wieder filmen Passanten andere Menschen in einer Notsituation. In Heilbronn haben Gaffer ihr Handy auf einen leblosen Mann gerichtet, der gerade von den Rettungskräften wiederbelebt wurde. "Wer fotografiert, statt zu helfen, begeht eine Straftat", sagt ein Sprecher der Polizei.

Am vergangenen Wochenende hat eine Menge in der Stuttgarter Innenstadt randaliert, andere schauten zu und klatschten. Der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), fordert härtere Strafen auch für die Zuschauer. Er will dafür den Tatbestand des Landfriedensbruch ausweiten lassen.

Erschreckende Szenen nach einem Unfall auf der Autobahn 30: Ein Gaffer filmt die Rettungskräfte dabei, wie sie eine schwerst verletzte Autofahrerin versorgen. Als die Ersthelfer ihn ansprechen, beleidigt er sie.

Gaffervideos sind alltäglich und mittlerweile strafbar. Aufnahmen von Ereignissen können aber auch helfen. Nach der Amokfahrt von Volkmarsen sind die Handyvideos für die Polizei Fluch und Segen zugleich.

Und zack, ist das Mobiltelefon weg: Eine 17-Jährige fotografiert in Dortmund eine verletzte Fußgängerin, die von einer Straßenbahn erfasst wurde. Die Polizei schreitet ein, jetzt drohen der Gafferin Konsequenzen.

Größten Einsatz bewies am Mittwoch ein Mann aus Hemmingen (Region Hannover), als er nach einem Verkehrsunfall ein unter einem Auto eingeklemmtes Mädchen befreite. Die Siebenjährige war zuvor von dem Fahrzeug erfasst und mitgeschleift worden. Zahlreiche Menschen versammelten sich um die Unfallstelle und beobachteten den Rettungseinsatz – geholfen hat wohl aber sonst niemand.

Die Polizei in Frankfurt ermittelt gegen einen Gaffer. Der Mann soll noch vor Eintreffen der Rettungskräfte ein Unfallopfer aus nächster Nähe gefilmt haben. Bei dem Unfall war ein 77-jähriger Radfahrer ums Leben gekommen.