Kanzlerkandidat

In der Union hält die Kritik an den Äußerungen von Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz zum Umgang mit der AfD an.

Bis zur Bundestagswahl vergeht zwar noch viel Zeit, aber trotzdem bringen sich in der CDU bereits mögliche Kanzlerkandidaten in Stellung. In der vergangenen Woche hatte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sich vom Parteivorsitzenden Friedrich Merz abgegrenzt. Der betont nun die gute Zusammenarbeit mit dem potenziellen Konkurrenten.

Markus Söder schließt einen zweiten Anlauf auf die Kanzlerkandidatur der Union aus. In der CDU wird dieses erneute Bekenntnis mit Misstrauen aufgenommen. Bleibt der CSU-Chef auch nach der bayerischen Landtagswahl dabei?

Söder steht nach eigener Aussage für die Kanzlerkandidatur „nicht zur Verfügung“. Bei dem CSU-Chef, der für Wendehalsmanöver bekannt ist, weiß man nicht, ob er zu seinem Wort steht. Einen weiteren Machtkampf könne sich die Union aber nicht leisten, kommentiert Alisha Mendgen.

Eine gute Stunde lang dominierte das Thema Energie die Diskussion in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ am Dienstagabend. Dann wurde es konkret für den Bayrischen Ministerpräsidenten: Kandidieren oder nicht?

Auch wenn die CDU die Frage noch vermeiden will, kommt sie doch nicht drum herum: Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Friedrich Merz scheint zum jetzigen Zeitpunkt gesetzt zu sein, doch hinter den Kulissen werden noch andere Namen genannt.

Bereits ein Jahr vor der eigentlichen nächsten Bundestagswahl will CSU Landesgruppenchef Dobrindt einen nächsten Kanzler-Kandidaten festgelegt haben.

Eine erneute Kanzlerkandidatur schließt CSU-Chef Markus Söder aus – genauso wie ein schwarz-grünes Bündnis auf Bundesebene für ihn keine Option ist. Zudem kritisiert er sowohl die Grünen als auch die bestehende Ampelregierung scharf.

Der grüne Bundesvorstand ist dafür, über den möglichen nächsten Kanzlerkandidaten die Basis der Partei befinden zu lassen. Dies sei eine der Lehren, die ihre Partei aus der Auswertung des letzten Bundestagswahlkampfs gezogen habe, begründete die Politische Bundesgeschäftsführerin Emily Büning.

Friedrich Merz hat nach langem Kampf den CDU-Vorsitz errungen. Operative Macht aber haben in der Partei Ministerpräsidenten wie Hendrik Wüst oder Daniel Günther. Vor 20 Jahren haben die damaligen CDU-Ministerpräsidenten Parteichefin Angela Merkel das Leben schwer gemacht und auch einmal ihre Kanzlerkandidatur verhindert. Wiederholt sich die Geschichte?

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz schließt eine Kanzlerkandidatur bei den kommenden Bundestagswahlen nicht aus. Er wäre dann fast 70 Jahre alt. Für die Erneuerung der Partei sei sein Alter sogar von Vorteil, erklärte der Sauerländer.

Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 hat Armin Laschet als CDU-Spitzenkandidat keine gute Figur abgegeben. Ein falsch gefalteter Wahlzettel bei der Abstimmung setzte diesem Eindruck für viele Menschen die Krone auf. Laschets Fauxpas wird aber keine Folgen haben: der Wahlprüfungsausschuss hat entsprechende Einsprüche abgewiesen.

Anti-Laschet-Sticheleien im Wahlkampf, Niederlage bei der Bundestagswahl, zu wenig Teamspiel: CSU-Chef Markus Söder ist vom potenziellen Kanzlerkandidaten zum Kämpfer um den Machterhalt geworden. Helfen könnte ihm der neue CDU-Chef Friedrich Merz, der seinerseits Interesse an einer kräftigen CSU haben müsste. Entscheidendes Datum ist die Landtagswahl 2023.

In der Nikolauswoche wollen die Ampelparteien den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz ins Amt wählen lassen. Nur 11 Prozent der Deutschen glauben aber, dass Scholz besser regieren wird als Noch-Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor.

Olaf Scholz sieht die Ampelkoalitionsgespräche auf einem guten Weg. „Das verläuft alles sehr, sehr gut, sehr konstruktiv“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Montagabend. Scholz äußerte sich auch zur aktuellen Diskussion über eine Corona-Impfpflicht.