Mali

Im westafrikanischen Mali sind am Sonntag bei einem bewaffneten Überfall auf ein Dorf 23 Menschen getötet worden. Zwölf weitere wurden verletzt. Seit Jahren sind Gemeinden in Mali verstärkt Zielscheibe bewaffneter Gewalt.

Vor zwei Jahren eroberten die Taliban die Macht in Afghanistan zurück. Zumindest das Tempo dieses Prozesses überraschte. Es ist nicht die einzige außenpolitische Niederlage des Westens. Und es ist Zeit, daraus Konsequenzen zu ziehen, kommentiert Markus Decker.

Im Norden von Mali kommt es zu neuen Spannungen durch den Abzug der UN-Blauhelmsoldaten. Die UN-Mission zur Stabilisierung Malis habe den Abzug „aufgrund der sich verschlechternden Sicherheitslage“ beschleunigt.

Ecowas, ein westafrikanisches Staatenbündnis mit Nigeria an der Spitze, drohen der Putschistenführung im Niger mit Invasion. Es wäre nicht der erste Fall – doch die Risiken sind groß. Militärisch haben die Putschisten schlechte Karten, aber politisch mächtige Unterstützer. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Nach Mali übernimmt nun auch in Niger eine Militärjunta die Macht. Das dürfte dem Westen neue Probleme bringen. Die Zeiten, in denen man geringschätzig auf Afrika herabblicken konnte, sind vorbei, kommentiert Markus Decker. Dazu ist es zu wichtig geworden.

Nach dem Putsch durch das Militär im Niger hat die Bundeswehr etwa 50 Menschen aus dem Land ausgeflogen. Ein Bundeswehrflugzeug vom Typ A400M habe die Hauptstadt Niamey gegen 17:30 Uhr verlassen. Bisher ist nicht bekannt, welchen Nationalitäten die Evakuierten angehören oder ob es sich dabei um Zivilisten handelt.

Das Dilemma des Westens in den drei afrikanischen Staaten der Sahelzone Niger, Mali und Burkina Faso hat viel mit einer gescheiterten französischen Afrikapolitik und mit russischer Desinformation zu tun. Das deutsche Engagement im Rahmen des UN-Mandats hatte vor diesem Hintergrund nie eine Chance.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres sieht konfliktreiche Zeiten auf die Welt zukommen. Tatsächlich spielen sich bereits jetzt rund um den Globus vielerlei Konflikte ab. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland gibt einen Überblick.

Mit dem Militärputsch in Niger wird die Liste an Sahelstaaten immer länger, in denen das Militär regiert. Viele weitere afrikanischen Länder in der Region kämpfen mit demselben Schicksal. Ein Überblick.

Wieder wurde eine afrikanische Regierung vom Militär gestürzt – die sechste innerhalb weniger Jahre. Ist unser Nachbarkontinent gescheitert? Afrika-Experte Christoph Kannengießer hält das für falsch. In Afrika sieht er einen wichtigen Partner – und fordert ein strategisches Vorgehen.

Beim Russland-Afrika-Gipfel in Sankt Petersburg versucht sich Russlands Präsident Wladimir Putin als konstruktiver und verlässlicher Partner des Afrikas zu inszenieren. Doch die angereisten Staatschefs pochen auf die Lösung der eigentlichen Probleme.

Der Putsch im Niger gefährdet auch den Abzug der Bundeswehr aus Mali. Die Transporte des deutschen Militärs laufen aus Gao in Mali über den Standort Niamey im Niger – der Luftraum in dem Land ist wegen des Militärcoups allerdings gesperrt. Deutsche Soldaten sollen sich jedoch in Sicherheit befinden.

Malis Junta hat die russische Privatarmee Wagner für den Kampf gegen dschihadistische Gruppen ins Land geholt. Den Söldnern werden jedoch Übergriffe auf die Zivilbevölkerung vorgeworfen. Nun macht Human Rights Watch neue Anschuldigungen gegen Malis Armee und mutmaßliche Wagner-Kämpfer publik.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat die Zusicherung einer Unterstützung bei der Rückverlegung der noch verbliebenen 1100 Soldaten erhalten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Freitag den Abbruch der UN-Mission im westafrikanischen Mali beschlossen. Der Mali-Experte der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ulf Laessing, rechnet mit gravierenden Konsequenzen. Diese könnten auch die deutschen Soldaten treffen.