Zahlung „so wichtig wie nie zuvor"

Umfrage: Arbeitnehmer im Westen erhalten häufiger Weihnachtsgeld als im Osten

Laut aktuellen Zahlen des WSI-Internetportals «Lohnspiegel.de» erhalten 77 Prozent der Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld.

Im Osten erhalten einer Umfrage zufolge weniger Menschen Weihnachtsgeld, als im Westen (Symbolbild).

Düsseldorf. Bei der Auszahlung des Weihnachtsgeldes gibt es weiterhin große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Laut einer Online-Umfrage des Internetportals Lohnspiegel.de bekamen 56 Prozent der Befragten im Westen der Republik die Sonderzahlung, während es in Ostdeutschland nur 43 Prozent waren.

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Das teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mit. Dieser Unterschied hängt laut WSI auch damit zusammen, dass die Tarifbindung in Ostdeutschland deutlich niedriger ist als im Westen.

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Die Zahlung von Weihnachtsgeld wird entweder durch Tarifverträge bestimmt oder beruht auf freiwilligen Leistungen des Arbeitgebers, die bei mehrjährigen Wiederholungen zum Gewohnheitsrecht werden können. „Angesichts historisch hoher Inflationsraten ist für viele Beschäftigte das Weihnachtsgeld so wichtig wie nie zuvor“, erklärte Thorsten Schulten, Leiter des WSI-Tarifarchivs.

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Laut der Erhebung erhalten in diesem Jahr 54 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Weihnachtsgeld. Von den befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in tarifgebundenen Betrieben bekommen 79 Prozent Weihnachtsgeld, in den Unternehmen ohne Tarifvertrag sind es lediglich 42 Prozent. Die Höhe der tarifvertraglich vereinbarten Sonderzahlung unterscheide sich dabei erheblich: Bei den mittleren Entgeltgruppen reicht sie von 250 Euro in der Landwirtschaft bis zu 3.715 Euro in der Chemischen Industrie.

Tarifbranchen ohne Weihnachtsgeld sind die Ausnahme

Meistens wird das Weihnachtsgeld als fester Prozentsatz vom Monatsentgelt berechnet. Ein klassisches 13. Monatsentgelt im Sinne einer Sonderzahlung von 100 Prozent eines Monatsentgeltes erhalten die Beschäftigten in der Chemischen Industrie, Teilen der Energiewirtschaft, in der Süßwarenindustrie, bei der Deutschen Bahn AG, im Bankgewerbe sowie in einzelnen westdeutschen Tarifregionen der Textilindustrie und dem privaten Transport- und Verkehrsgewerbe. In der Eisen- und Stahlindustrie werden sogar 110 Prozent eines Monatsentgeltes gezahlt, wobei hier Weihnachts- und Urlaubsgeld zusammengelegt wurden.

Unter den großen Wirtschaftszweigen sind Tarifbranchen ohne Weihnachtsgeld oder eine vergleichbare Sonderzahlung die Ausnahme. Nach wie vor kein Weihnachtsgeld gibt es im Gebäudereinigungshandwerk. Das Gleiche gilt für das ostdeutsche Bewachungsgewerbe, während in einigen westdeutschen Regionen das Weihnachtsgeld erst ab einer bestimmten Anzahl von Berufsjahren gezahlt wird.

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Für die Auswertung zur Häufigkeit von Weihnachtsgeld wurden fast 63.500 Datensätze von Beschäftigten mit mehr als einem Jahr Berufserfahrung ausgewertet, die zwischen November 2021 und Oktober 2022 an einer Online-Erhebung des WSI-Portals Lohnspiegel.de teilgenommen haben. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, erlaubt aber detaillierte Einblicke in die Arbeitswelt.

RND/epd

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