Bitcoin und Co.: Wie Sie unseriöse Handelsplattformen für Kryptowährungen erkennen

Immer mehr Menschen setzen auf Kryptowährungen – doch auch Betrüger haben Bitcoin und Co. für sich entdeckt.

Immer mehr Menschen setzen auf Kryptowährungen – doch auch Betrüger haben Bitcoin und Co. für sich entdeckt.

Stuttgart. Kryptowährungen wie der Bitcoin sind seit geraumer Zeit in Mode – auch abseits des Hypes, den ihnen die Pandemie bescherte. Und während auch große Investoren mit dem Thema liebäugeln, stellt sich für Privatanleger erst einmal die Frage nach dem richtigen Handelsplatz. Doch die Auswahl der Handelsplattformen sollte dabei wohlüberlegt sein, denn nicht alle sind seriös.

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Als Betrugsnummer entpuppte sich im vergangenen Jahr etwa die Kryptobörse Africrypt in Südafrika: Im Juni verschwanden die Gründer und mit ihnen etwa 70.000 Bitcoins, die Kundinnen und Kunden auf der Handelsplattform erworben und verwahrt hatten. Umgerechnet etwa 3,6 Milliarden Dollar waren die gestohlenen digitalen Münzen wert.

Und plötzlich ist das Geld weg

Africrypt ist dabei nur ein drastisches Beispiel. Immer wieder ermittelten zuletzt Finanzbehörden gegen Plattformen, auf denen echtes Geld gegen digitale Münzen getauscht werden kann. Meist verwahren die Plattformen die bei ihnen gekauften Digitalwährungen – verschwindet der Anbieter, ist das Geld genauso weg, als hätte ein Bankdirektor seinen Tresor ausgeräumt.

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Und das passiert nicht nur Kunden in fernen Ländern: Es gibt zuhauf Plattformen, die mit deutschen Prominenten wie Günther Jauch oder Dieter Bohlen werben. Erschwerend kommt bei diesen unseriösen Anbietern noch hinzu, dass deren Werbung im Internet oft mit den Logos bekannter Medien wie RTL oder „Der Spiegel“ platziert wird. Dass diese Einblendungen jeweils Fake sind, ist für Verbraucher oft schwer zu erkennen.

Liste mit seriösen Anbietern

Stiftung Warentest hat deshalb jüngst eine Liste von Brokern und Handelsplätzen veröffentlicht, die laut den Experten als seriös gelten. Dies sind unter anderem Finanzen.net Zero, Justtrade, Scalable Capital und Trade Republic. Laut Stiftung Warentest warnt die deutsche Finanzaufsicht (Bafin) bereits seit vergangenen Jahr unter anderem vor den Handelsplattformen Cakedefi.com, Unionmarkets.com, Igcmarkets.com und Globchains.com.

Generell rät die Finanzaufsicht Bafin – ebenso wie das Bundeskriminalamt –, bei „Geldanlagen im Internet äußerst vorsichtig zu sein und vorab gründlich zu recherchieren, um Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen“. Zuletzt hatten Verbraucherschützer außerdem vor Versuchen gewarnt, Kryptogeschäfte über Whatsapp anzubahnen. Das sei alles andere als der Gipfel der Vertrauenswürdigkeit, erklärte Thomas Mai, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bremen.

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Verschiedene Betrugsmaschen

Zudem berichtet die Finanzaufsicht von weiteren Tricks der Betrüger: Im Dezember warnte die Bafin aktuell vor Anrufen eines vermeintlichen „Toni Wella“ der Firma „Coinbase“. Den Anrufern wird demnach Hilfe angeboten, verlorene Gelder aus Finanzmarktgeschäften zurückzuerhalten. Dass „Toni Wella“ dabei mit der Bafin zusammenarbeitet, war indes frei erfunden.

„Verbraucher sollten generell äußerst wachsam sein, wenn Dritte unter dem Namen der Bafin agieren“, mahnte die Finanzaufsicht. Dies gelte auch für Mails, die Verbraucher von angeblichen Bafin-Mitarbeitern erhalten haben, in denen sie aufgefordert werden, diverse Finanzgeschäfte zu machen und einen Betrag zur „Freischaltung des Geldes“ zu entrichten. Ein Betrugsversuch, so die Finanzaufseher.

Vorsicht bei sogenannten Wallets

Wer seine Kryptowährungen nicht bei einer Handelsplattform verwahrt, sondern auf eine eigene digitale Geldbörse setzt, ist aber nicht zwangsweise auf der sicheren Seite. Zur Sicherheit der sogenannten Wallets sagt Marktanalyst Florian Eberhard vom Brokerhaus GKFX: „Bei einem direkten Investment über eine Kryptobörse ist der Kunde selbst für die Sicherung seiner Bestände verantwortlich. Geht etwa das Speichermedium oder das Passwort verloren, so ist das Geld weg.“

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Auch Hackerangriffen sei man dabei leichter ausgesetzt. Zudem sei eine weitere Gefahr gegeben: „Der Großteil des Bitcoin-Vermögens ist auf ein paar Tausend Wallets verteilt. Die Eigentümer sind unbekannt. Das bietet Raum für Marktmanipulation“, so Eberhard.

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