Deutsche Bank überrascht mit Quartalsgewinn
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Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank.
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal besser verdient als erwartet. Der Gewinn vor Steuern betrug demnach 158 Millionen Euro, trotz umbaubedingter Belastungen von 280 Millionen Euro und Bankenabgaben von 124 Millionen Euro. Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte Deutschlands größte Bank noch einen Verlust vor Steuern von 946 Millionen Euro verbucht.
Der Nachsteuergewinn im zweiten Quartal 20202 belief sich dagegen auf 61 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte die Bank noch einen Nachsteuerverlust von 3,1 Milliarden Euro verzeichnet. Damit übertraf die Bank die Erwartungen von Analysten.
Solides erstes Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2020 betrug der Gewinn vor Steuern 364 Millionen Euro, nach einem Vorsteuerverlust von 654 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, während der Nachsteuergewinn bei 126 Millionen Euro lag, nach wiederum einem Nachsteuerverlust von 2,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2019.
Eine Kerngröße für das abgelaufene Quartal hatte die Bank bereits im Vorfeld genannt: Die harte Kernkapitalquote (CET1) lag Ende Juni mit 13,3 Prozent einen halben Prozentpunkt höher als Ende März.
Die aktuellen Verwerfungen zogen den für Krisenzeiten wichtigen Kapitalpuffer also nicht weiter in Mitleidenschaft. Kunden hätten Kreditlinien, die sie wegen der Pandemie beansprucht hatten, zuletzt stärker zurückgeführt als vermutet, erklärte die Deutsche Bank.
Für das Gesamtjahr zeigt sich die Bank trotz der Corona-Krise kämpferisch: Man will bei der Eigenkapitalrendite nach Steuern einen Wert von 8 Prozent für den Konzern und von über 9 Prozent für die Kernbank erreichen. “Wir haben in einem schwierigen Umfeld unsere Erträge gesteigert und unsere Kosten weiter gesenkt und sind auf einem guten Weg, alle unsere Ziele zu erreichen”, sagte Vorstandschef Christian Sewing. Für drohende Kreditausfälle musste das Institut im zweiten Quartal allerdings 761 Millionen Euro zurücklegen, fast fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor.
RND/dpa