Trotz „kritischen“ Verbrauchs: Gaspreis fällt auf niedrigstem Stand seit anderthalb Jahren
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/RGSKMVC727IGDWKFUQ6MS3IMCU.jpg)
Seit Dezember wird auch das LNG-Terminal in der Nordsee vor Wilhelmshaven mit Gas beliefert. Der europäische Gaspreis sank diese Woche beträchtlich.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Arc
Amsterdam. Der europäische Gaspreis ist zu Beginn der Woche auf den niedrigsten Stand seit fast eineinhalb Jahren gefallen. Nachdem sich die Notierung im Verlauf der vergangenen Wochen vergleichsweise stabil gehalten hatte, fiel sie am Montag für die Lieferung im März um etwa fünf Prozent bis auf 51,38 Euro je Megawattstunde (MWh) und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang September 2021.
Ende des vergangenen Jahres hatte der Preis für europäisches Gas noch bei 160 Euro je MWh gelegen. Das Rekordhoch war im vergangenen Sommer bei 345 Euro je MWh erreicht worden. Damals hatte ein weitgehender Lieferstopp für Erdgas aus Russland nach Westeuropa einen Höhenflug ausgelöst.
Milder Winter und geringe Nachfrage drücken den Preis
Ein wesentlicher Grund für den fallenden Gaspreis in den vergangenen Monaten bleiben die nach wie vor vergleichsweise milden Wintertemperaturen in Europa, die den Verbrauch dämpfen. Am Markt wird erwartet, dass die Nachfrage nach Erdgas wegen des eher milden Winters auch für den Rest des Monats niedrig bleiben dürfte.
Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am 11. Februar 73,08 Prozent. Die Gasreserven sind zwar seit Januar kontinuierlich gesunken, liegen aber weiter deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Bundesnetzagentur: Gasverbrauch ist „kritisch“
Die Bundesnetzagentur sprach am Montag auf Twitter von einer stabilen Gasversorgung in Deutschland. Die Temperaturprognose sei weiter stabil. Auf ihrer Website warnt die Behörde allerdings: der Gasverbrauch liege derzeit im kritischen Bereich. Dies sei der Fall, wenn weniger als 15 Prozent des Gasverbrauchs basierend auf den Verbräuchen von 2018 bis 2021 eingespart würden.
RND/dpa