Schieflage auf dem Energiemarkt: fertig machen zur großen Rettungsaktion
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Der Gasimporteur VNG - die Nummer drei auf dem deutschen Markt - ist wegen der Energiekrise in finanzielle Schieflage geraten und beantragt Hilfe vom Staat.
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Frankfurt am Main. An den Energiebörsen sind Gas- und Strompreise wieder gefallen. Die unterirdischen Speicher fürs Erdgas füllen sich schneller als geplant: Es gibt erste Erfolge im Wirtschaftskrieg gegen Putin. Doch die Sache ist noch längst nicht ausgestanden. Trotz der Abschläge bei den Börsenpreise sind Strom und Gas noch immer um das Sieben-bis Achtfache teurer als vor einem Jahr. Zudem spielen die Notierungen verrückt. Das Auf und Ab ist beispiellos und vor allem ein Ausdruck von extremer Verunsicherung und Nervosität unter den Energiehändlern – genau das wollte Putin erreichen.
Erprobte Rezepte aus der Pandemie
Wegen der extremen Volatilität müssen Zwischenhändler von ihren Kunden höhere Anzahlungen fordern, um sich selbst abzusichern. Das wiederum zwingt aber Versorgungsunternehmen in die Knie. Und dieser Mechanismus ist gewissermaßen nur die Ouvertüre für das, was passieren könnte, wenn es im Winter ungünstig läuft.
Natürlich müssen die Regierungen jetzt Energieunternehmen wie VNG helfen, handlungsfähig zu bleiben. Doch wir müssen uns auch darauf einrichten, dass es damit nicht getan ist. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es tatsächlich zu wenig Gas im Winter geben könnte, was die Rationierung des Brennstoffs bedeutet. Industrieunternehmen wird es treffen – und denen muss dann mit staatlichen Rettungsschirmen geholfen. Es könnte eine großzügige Kurzarbeiterregelung nötig werden und die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. Das hört sich alles horrormäßig an. Aber in der Pandemie hat genau dies geholfen, um Tausende Unternehmen und Millionen Arbeitsplätze zu retten.
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