Finger weg von dem privaten Kryptogeld
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Bitcoins sind schwankungsanfällig – Anleger müssen daher auch starke Kursverluste mit einkalkulieren.
© Quelle: Florian Schuh/dpa-tmn
Am Dienstag kostete ein Bitcoin erstmals mehr als 48.000 Dollar. Teuer? Schwer zu sagen. Die Prognosen von Experten reichen von 400.000 bis null Dollar für eine der digitalen Münzen. Kurzfristig könnte es weiter nach oben gehen. Elon Musks Elektroautobauer Tesla hat 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoins investiert. Angesichts riesiger Barreserven wäre es für Tesla/Musk ein Leichtes, die Bitcoin-Notierung immer weiter nach oben zu treiben. Allein schon die Möglichkeit kann den Kurs anschieben, weil Spekulanten auf weitere Steigerungen setzen und sich mit Bitcoins eindecken, was wiederum den Kurs hochtreibt.
Solch zirkuläre Effekte gab es schon immer in der Finanzwelt, sie haben sich aber im Zuge der Digitalisierung verstärkt. Bei Bitcoin steckt dahinter, dass sich der „Wert“ der „Währung“ allein durch Angebot und Nachfrage ergibt. Es fehlt eine regulierende Instanz wie eine Notenbank. Verliert Musk den Spaß an Bitcoins, kann er den Kurs innerhalb kürzester Zeit in den Keller schicken.
Gewaltige Sprengkraft
Das alles zeigt, wie gewaltig die Sprengkraft der digitalen Finanzwelt ist. Zirkuläre Effekte können außer Kontrolle geraten und schlimmstenfalls die reale Ökonomie aus den Angeln heben. Notenbanker und Politiker stehen vor der schweren Aufgabe, allgemeingültige Regularien für virtuelle Währungen zu schaffen – ohne dabei technische Innovation abzuwürgen, denn auch die Notenbanken selbst arbeiten an Kryptogeld. Ob die Kontrolle gelingt, ist völlig offen und derzeit eher unwahrscheinlich. Für Investoren, die halbwegs seriös unterwegs sind und sich Totalverluste nicht leisten können, kann das vorerst nur heißen: Finger weg von dem privaten Kryptogeld.