Vielen Dank, Intel!
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Intel fordert, dass die Energie für seine geplanten Fabriken in Magdeburg (dargestellt als Computergrafik) sowohl preiswert als auch erneuerbar ist.
© Quelle: Intel Corporation/dpa
Frankfurt am Main. Dem Management des Chipherstellers Intel gebührt aufrichtiger Dank. Keyvan Esfarjani, Mitglied des Vorstands, forderte kürzlich Stromkosten von 6 bis 8 Cent pro Kilowattstunde als eine Bedingung für eine wettbewerbsfähige Produktion in den zwei geplanten Halbleiterfabriken in Magdeburg. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat gerade konkretisiert, was dahintersteckt: Intel sei stark an erneuerbaren Energien interessiert, deshalb sei der Bau großer Windparks im Land ein Thema. Intel will die Stromversorgung für die Produktion von Highendchips mit verlässlicher und preiswerter Energie dauerhaft absichern, die von Windrädern erzeugt wird.
Wohl und Wehe des derzeit vermutlich wichtigsten industriellen Investitionsprojekts hierzulande hängen davon ab, ob es in Sachsen-Anhalt gelingt, ausreichend Windstrom zu organisieren. Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, dass die Zukunft des Industriestandorts Deutschland maßgeblich vom Ausbau der erneuerbaren Energien abhängt, dann wäre er jetzt erbracht. Die modernsten Modelle der modernen Windmühlen können tatsachlich problemlos Strom für 6 bis 8 Cent erzeugen. Damit die elektrische Energie auch verlässlich zur Verfügung steht, müssen außerdem Windparks an verschiedenen Standorten miteinander verkoppelt werden. Zudem braucht es Erzeugungsanlagen, die einspringen, wenn überall in dem Bundesland Flaute herrscht. Dafür gibt es verschiedene Lösungen: von Strom aus Bioenergie bis zur Lieferung von Offshorewindstrom.
Die Forderungen von Intel haben das Zeug dazu, die Versorgung der Chipfabriken zu einem Modellprojekt für den unabdingbaren Umbau des Energiesystems zu machen. Deshalb gebührt Intel Dank.