Kommentar

Putin hat den Energiekrieg verloren

Eine Tiefpumpe steht in der Nähe der Stadt Usinsk 1500 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Eine Tiefpumpe steht in der Nähe der Stadt Usinsk 1500 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Frankfurt am Main. Wladimir Putin hat einen Boykott mit einem Embargo beantwortet. Das Exportverbot für Rohöl in Länder, die sich an die von G7 und EU beschlossene Preisobergrenze (60 Dollar pro Fass) halten, ist wirkungslos. Nichts zeigt deutlicher die Hilflosigkeit des russischen Staatspräsidenten und Kriegsherren.

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Er wollte mit seinem Energiekrieg Furcht und Schrecken verbreiten und die EU dazu zwingen, die Unterstützung für die Ukraine aufzugeben. Doch die EU-Staaten ziehen den Ölboykott gegen Russland durch, der mit der Preisobergrenze verknüpft ist.

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Das Scheitern von Putins offenbar improvisierter Strategie gegen den Westen lässt sich am deutlichsten am Großhandelspreis für Erdgas ablesen, der nach einem Anstieg in astronomische Höhen nun wieder auf dem Niveau von vor dem Beginn des Ukraine-Krieges ist. Beim Öl, der noch viel wichtigeren Einnahmequelle des russischen Staats, muss Putin akzeptieren, dass es unterhalb des 60-Dollar-Limits verkauft wird.

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Das globale Angebot ist groß genug

Daran dürfte sich auch in den nächsten Monaten nichts ändern. Jetzt wird deutlich, dass die westlichen Sanktionen gegen Russlands fossile Energiebranche Wirkung zeigen. Die Einnahmen aus dem Gasgeschäft werden im nächsten Jahr massiv einbrechen – weil die EU immer stärker auf verflüssigtes Gas (LNG) aus aller Welt umstellt.

Und die europäischen Staaten werden auch ohne russisches Öl auskommen, weil das globale Angebot groß genug ist. Neue Kundschaft für russische Energieexporte gibt es zwar in Asien. Aber diese Länder werden bei Weitem nicht die Mengen wie einst Europa abnehmen. Und die langfristigen Folgen für Russland sind noch viel gravierender. Denn der verlorene Energiekrieg hat auch noch eine schnellere Umstellung auf Erneuerbare ausgelöst.

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