Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

Kommentar

Wohngeldreform: Die Verwaltung muss digitaler werden

Ein Stempelkarussell steht neben einem Stapel Akten.

Ein Stempelkarussell steht neben einem Stapel Akten (Symbolbild). Die Wohngeldstellen müssen ab 1. Januar 2023 deutlich mehr Anträge stemmen.

© Quelle: Patrick Pleul/zb/dpa/Symbolbild

Ab dem 1. Januar gibt es das neue Wohngeld: Deutlich mehr Menschen haben dann Anspruch auf die Stütze. Allerdings warnen Kreise und Kommunen vor einer Überlastung der Wohngeldstellen. Das legt den Finger in eine altbekannte Wunde, kommentiert Johanna Apel.

Johanna Apel
 

Wenn in wenigen Wochen das neue Jahr beginnt, werden deutlich mehr Menschen Wohngeld beziehen können. Die Ampel hat in einer beispiellosen Reform nicht nur die Sätze der staatlichen Stütze bei Wohnkosten erhöht, sondern auch den Kreis der Empfänger und Empfängerinnen massiv ausgeweitet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Gut so, denn angesichts der hohen Inflationsrate und der gestiegenen Energiekosten braucht es spürbare Entlastungen. Und dass das Wohngeld vor allem jenen Menschen zugutekommt, die zwar gerade so aus anderen Sozialbezügen rausfallen, aber dennoch große Geldsorgen haben, ist ein wichtiges Zeichen, wenn man das scholzsche Versprechen „You’ll never walk alone“ ernst nehmen will.

Wohngeldstellen müssen deutlich mehr Anträge stemmen

Zu dem Versprechen würde allerdings auch gehören, die Behörden nicht alleinzulassen. Denn die örtlichen Wohngeldstellen müssen sich jetzt binnen weniger Wochen auf eine Verdreifachung der Zahl der Antragsteller und Antragstellerinnen vorbereiten. Wenn künftig rund zwei Millionen statt vorher rund 600.000 Haushalte bezugsberechtigt sind, muss die absehbare Antragsflut irgendwie bewältigt werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr zum Thema

 

Der Hinweis des Bauministeriums, dass die konkrete Umsetzung nun einmal Aufgabe der Länder und Kommunen sei, hilft weder den Wohngeldstellen noch den vielen Empfängerinnen und Empfängern. Ihnen droht im schlimmsten Fall, dass sich die Auszahlung der dringend benötigten Leistung verzögert.

Mehr Digitalisierung in den Behörden

Dass Städte, Kreise und Gemeinden Alarm schlagen, war absehbar. Aber auch sie müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug auf Digitalisierung gesetzt zu haben. Denn die zweifelsohne immense Arbeit wäre leichter zu stemmen, würde die Bürokratie weniger auf Papier stattfinden. Die Wohngeldreform legt wieder den Finger in eine altbekannte Wunde: Die Verwaltung muss digitaler werden.

Mehr aus Wirtschaft

 
Die Folgen des DieselskandalsDie Folgen des Dieselskandals

Betrug beim Abgas: Noch immer stoßen Millionen Autos zu viel giftiges Stickoxid aus

Umweltforscher erinnern daran, dass mutmaßlich nahezu alle Autobauer bei der Abgasreinigung betrogen haben. Allein in Deutschland fahren noch mehr als sechs Millionen Diesel-Pkw auf den Straßen, die viel zu viel giftige Stickoxide in die Luft blasen.

 
KommentarKommentar

Dieselgate: Behörden haben Autobauer zum Betrügen eingeladen

Frank-Thomas Wenzel

Umweltforscher legen eine Datenauswertung vor, die zeigt, wie systematisch der Abgasbetrug in der Autobranche durchgezogen wurde. Behörden machten es den Konzernen mit laschen Überprüfungen einfach. Jetzt muss konsequent gehandelt werden, um Abschalteinrichtungen aus dem Verkehr zu ziehen, meint Frank-Thomas Wenzel.

 
Neue Studie zu NetzausfällenNeue Studie zu Netzausfällen

Deutschland und das Handynetz: Bei fast jedem Zweiten reißt immer noch die Verbindung ab

Fast jede zweite Nutzerin und jeder zweite Nutzer hatte es in den vergangenen zwölf Monaten mit Netzausfällen und abgebrochenen Verbindungen zu tun. Besonders zu Hause gibt es häufig Probleme. Der zögerliche Ausbau der Netze dürfte eine der Ursachen sein.

 
Warnung vor Huawei und TiktokWarnung vor Huawei und Tiktok

Verfassungsschutz mahnt vorsichtigeren Umgang deutscher Unternehmen mit China an

Deutsche Unternehmen müssten im Umgang mit China mehr Vorsicht an den Tag legen, mahnt der Vizechef des Bundesamts für Verfassungsschutz. Autoritäre Regime nutzten liberale Freiräume im Westen, um ihre wirtschaftliche Dominanz zu stärken. Der Verfassungsschützer warnte auch vor den chinesischen Unternehmen Huawei und Tiktok.

 
„Prädikat ,Made in Germany‘“„Prädikat ,Made in Germany‘“

Drogeriekette Rossmann verkauft Eigenmarken bald in China

Die deutsche Drogeriekette Rossmann will „weltweit bekannt und erfolgreich“ sein. Künftig sollen die Eigenmarken im stationären Handel in China verfügbar sein. Dafür hat das Unternehmen nun eine Allianz mit der Supermarktkette Freshippo geschlossen.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Kostenfrei bis 20:37 Uhr lesenProblem Grunderwerb

Gemeinde Auhagen will südliche Sachsenhäger Aue renaturieren

Die Sachsenhäger Aue soll auf einem Teilstück durch Auhagen renaturiert werden. Kein gänzlich neues Vorhaben der Gemeinde, aber eines, welches immer wieder erneuter Planungen bedarf. Die jüngsten Pläne von Bürgermeister Heiko Monden haben sich seinen Berichten nach kürzlich zerschlagen.

 
Kostenfrei bis 19:45 Uhr lesenASB-Place for Shelter and Chance

Flüchtlingsunterkunft in Bad Nenndorf: 22 Menschen ziehen an Horster Straße

Die Unterkunft für Geflüchtete an der Horster Straße in Bad Nenndorf ist am Donnerstag wieder bezogen worden, nachdem die ehemalige Rheuma-Klink über zwei Jahre lang nicht mehr für diesen Zweck genutzt worden war. 22 Menschen sind in die hergerichteten Zimmer gezogen.

 
Rücktritte beim FC StadthagenRücktritte beim FC Stadthagen

Harald Lüppes, Kurt Moede und Klaus-Dieter Lange treten beim FC Stadthagen zurück

Die Vorstandsmannschaft beim Fußballclub Stadthagen schrumpft nach den Rücktritten von Harald Lüppes, Kurt Moede und Klaus-Dieter Lange bedenklich. Nach nur knapp vier Monaten im Amt ist bereits wieder Schicht. Zu den Gründen bauen Verein und Beteiligte eine Wagenburg. Der Vorsitzende Philipp Salefski ist in Sachen JSG mit einem ehemaligen Erzrivalen optimistisch und kann mit personellen Neuigkeiten aufwarten.

 
NahverkehrNahverkehr

Lindhorst bekommt Förderung für neue Bushaltestelle

Die Gemeinde Lindhorst hat die Zusage für Fördermittel erhalten, um die Bushaltestelle am Rathaus zu verlegen. Laut Verwaltung soll die Haltestelle barrierefrei ausgebaut werden und ein Buswartehäuschen erhalten.

 
StraßenbauStraßenbau

B 83-Vollsperrung ab Montag: Deckberger Kreuzung wird saniert

Die Deckberger Kreuzung wird im Zuge der B 83-Sanierung ab Montag für voraussichtlich zehn Tage komplett gesperrt. Die Arbeiten beginnen in Richtung Bückeburg

 
Ehrenamtlicher EinsatzEhrenamtlicher Einsatz

Frühjahrsputz in Sachsenhagen: 800 Kilo Abfall gesammelt

Zum Frühjahrsputz hat die Gruppe „Wir für Sachsenhagen“ eingeladen. Gewappnet mit Handschuhen, Müllgreifern, Bollerwagen und Schubkarren sowie Warnwesten und Müllbeuteln haben die Sachsenhäger die Gräben und Wege vom Müll befreit.

 
StaatsanwaltschaftStaatsanwaltschaft

Grausame Details nach Bluttat an der Blomberger Straße in Hameln

Im Fall der versuchten Tötung in der Hamelner Altstadt hat die Staatsanwaltschaft grausame Details zu der Bluttat bekannt gegeben. Vieles gab der Polizei Rätsel auf. Jetzt steht fest, was sich in der Wohnung abgespielt hat.

 
Landgericht LüneburgLandgericht Lüneburg

74-Jähriger räumt schweren sexuellen Kindesmissbrauch ein - Tatort war auch Porta Westfalica

Im Prozess um Kindesmissbrauch in 84 Fällen vor dem Landgericht Lüneburg hat der 74-jährige Angeklagte die Taten im Wesentlichen eingeräumt. Die Fälle datieren zurück bis ins Jahr 1996 und haben sich zum Teil in Porta Westfalica abgespielt.

 
120 Einsendungen120 Einsendungen

Christine Lehmann gewinnt Fotowettbewerb der Samtgemeinde Rodenberg

Christine Lehmann hat einen Fotowettbewerb der Samtgemeinde Rodenberg gewonnen. Für ihr Bild der Allee auf dem Anwesen der Familie von Hammerstein in Apelern erhielt die Wahl-Hannoveranerin 300 Euro Preisgeld. Insgesamt hatte die Jury über 120 Einsendungen zu entscheiden.

 
Keine VerletztenKeine Verletzten

Unfall auf B 65 in Obernkirchen: VW prallt in Hyundai

Auf der Bundesstraße 65 ist ein 62 Jahre alter Bückeburger am Dienstagmorgen mit seinem VW auf einen Hyundai aufgefahren. Die Fahrer blieben nach Angaben der Polizei beide unverletzt, die Autos mussten aber abgeschleppt werden.

Spiele entdecken