Kostenlos Strom tanken bei Aldi ist Geschichte: Was Kunden jetzt wissen müssen
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Wer sein E‑Auto bei Aldi laden will, muss künftig zahlen.
© Quelle: Silas Stein/dpa
Seit 2015 galten die Ladesäulen vor vielen Filialen von Aldi-Süd unter E‑Auto-Fahrerinnen und ‑Fahrern als begehrter Anlaufpunkt zum Stromtanken. Denn der Discounter bot den Ladestrom kostenlos an. Bei Aldi hoffte man, dass die Autofahrerinnen und ‑fahrer während des Ladevorgangs im Laden einkaufen. Seit Anfang des Monats verlangt der Discounter nun aber Geld für die Nutzung seiner rund 500 Ladestationen. An den normalen Ladesäulen soll der Strom 29 Cent pro Kilowattstunde kosten. Für die Expressladestationen, die so manche Batterie in gut einer halben Stunde aufladen, sind 39 Cent fällig. Zahlen kann man mit Giro- oder Kreditkarte. Auch Ladekarten anderer Stromanbieter funktionieren an den Aldi-Stationen – allerdings zum teureren Tarif der Stromunternehmen.
Damit ist das Laden bei Aldi mit Kredit- und Girokarte immer noch günstiger als bei anderen Anbietern. Auch wer zu Hause lädt, kommt meist teurer weg – vorausgesetzt, man produziert den Strom nicht selbst. Warum Aldi seine Ladepolitik geändert hat, bleibt vorerst offen. Denkbar ist jedoch, dass Aldis Konzept nicht aufgegangen ist, die Stromkosten über den Umsatz der einkaufenden E‑Auto-Fahrerinnen und ‑Fahrer hereinzuholen. Der Strom für einen vollen Akku kostet schnell 30 Euro, bei einigen Modellen und Batterien sogar noch deutlich mehr.
Bei der Konkurrenz ist das Tanken noch kostenlos
Kundinnen und Kunden nehmen das geänderte Ladekonzept allerdings weitgehend positiv auf, denn das neue Ladekonzept hat auch Vorteile. So kann ab sofort auch außerhalb der Öffnungszeiten geladen werden und die Zeit zum Stromtanken ist nicht mehr auf eine Stunde begrenzt. Außerdem dürften diejenigen künftig fernbleiben, die nur wegen des kostenlosen Stroms zu Aldi gefahren sind. Zuletzt war ein Platz an den Aldi-Ladestationen besonders in Städten heiß begehrt.
Bei der Konkurrenz ist das Tanken derzeit noch kostenlos – soweit es überhaupt Tanksäulen gibt. Bei Lidl und Kaufland können E‑Auto-Fahrerinnen und ‑Fahrer mit einer App kostenlos Strom tanken. Die Rewe-Gruppe plant eine Ladeinfrastruktur vor ihren Supermärkten erst für die Zukunft. In zwei Jahren sollen 2000 Ladepunkte vor Rewe- und Penny-Filialen aufgestellt werden. Fraglich ist allerdings, ob die Unternehmen über kurz oder lang dem Beispiel von Aldi folgen und ihre Ladesäulen ebenfalls kostenpflichtig machen.
RND/dre
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